Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Ulrike Haage
Nichts ist, sagt der Weise
Ein musikalisches Hörspiel mit Texten von Mascha Kaléko
Vorlage: Texte
Bearbeitung (Wort): Ulrike Haage
Komposition: Ulrike Haage
Technische Realisierung: Peter Avar, Katrin Witt
Musik: Winnie Brückner (Gesang), Ulrike Haage (Celesta; Harmonium; Klavier)
Regie: Ulrike Haage
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Winnie Böwe Toni Jessen Judith Rosmair Bernhard Schütz
Zum ersten Mal seit ihrer Emigration in die USA 1938 kommt die Dichterin Mascha Kaléko 1956 für eine Vortragsreise zurück nach Deutschland. Sie wird herzlich empfangen. Man erinnert sich gern an die Autorin des „Lyrischen Stenogrammhefts“ und ihre kecken Verse. Am liebsten würde ihr die Akademie der Künste in Berlin (West) den Fontane-Preis verleihen, doch als Kaléko erfährt, dass der ehemalige SS-Standartenführer Holthusen in der Jury saß, lehnt sie ab: „Aus dieser Hand möchte ich sowohl als Autorin als auch als Jüdin nichts entgegennehmen.“
Eingebettet in eine musikalische Komposition mit Flügel, Harmonium, Celesta und Gesang erzählen Gedichte, Reportagen, Briefe und weniger bekannte Notizen aus dem Nachlass von ihrer Auseinandersetzung mit Nachkriegsdeutschland, ihrer Sicht auf das New Yorker Judentum, ihrem Umzug nach Israel, wo sie nie ganz heimisch wurde, von ihrer Faszination für Zen-Buddhismus und jüdische Mystik, aber auch von dem schweren Verlust ihres Sohnes – er stirbt mit 31 Jahren an Krebs – und den ihres Mannes. Beides wird sie nicht verwinden.
„Meine Hörspiele sind für mich musikalische ausgeleuchtete Gedankenländer, durch die ich außergewöhnliches Textmaterial, kluge phantasievolle Gedanken von Künstlerinnen zeigen will, die ich mir zugleich zu Verbündeten meiner eigenen künstlerischen Welt mache.“ (Ulrike Haage)

Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk Berlin-Brandenburg 2024
- Erstsendung: 19.01.2025 | radio3 | 16:03 Uhr | 54'26