Kinderhörspiel
Autor/Autorin:
Frane Puntar
Über dem Dach der Polarstern
übersetzt aus dem Slowenischen
Redaktion: Christian Gebert
Weitere Informationen
Sie streiten sich oft und heftig, Blasi und Lenka, Bruder und Schwester. Und als sie dabei noch Mutters Schüssel zerbrechen, und Blasi Lenka dringend davon abrät, ihr Sparschwein zu schlachten, ergreifen sie Hals über Kopf die Flucht zu einer Reise, die sie ohnehin schon immer vorhatten: Durch die Luke ihres Hausess schwingen sie sich auf den Polarstern - das geht, wenn er gerade über dem Haus steht.
Auf dem Polarstern ist alles aus Eis: die Häuser, die Straßen, die Türen und die glühenden Kohlen, sogar die Stille ist dort eisig. Bis auf die schwirrenden Untertassen und die unsichtbaren Menschen, die alle vom Geld reden. Das rührt von König Dickbauch her, der ebenfalls als Erdenbewohner hierhergelangte, sein Gesicht und seine Seele verkaufte und darauf zum Eisdenkmal wurde, während die einstmals grüne Landschaft in Schnee und Eis versank. Auch Blasi und Lenka können für ihr Gesicht und ihre Seele viel Geld und eine fliegende Untertasse erwerben, und schließlich hat der Polarstern die längste Rodelbahn des Weltalls. Daß die beiden, als es ihnen trotz des Reichtums einfach zu kalt wird, doch noch in die grünen Gefilde der Erde zurückgelangen, haben sie dem klugen Verhalten von Lenka zu verdanken - was sie nicht davon abhält, sogleich wieder zu streiten. (Pressetext aus der Programmbroschüre des Hessischen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung der Funkfassung von Radio Bremen aus dem Jahr 1968)

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1976
- Erstsendung: 07.07.1976 | hr2 | 30'13