Hörspiel

Autor/Autorin: Christian Bock

Vier Jahre und ein Tag

Komposition: Hans-Martin Majewski
Technische Realisierung: Rudolf Meister

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Peter MosbacherThomas Boettcher
    Gisela MattishentAnna Boettcher
    Hans QuestLorenz
    Hermann SchombergSprecher
    Carl VoscherauMischke
    Charlotte SchellenbergFräulein Hardt
    Eva FiebigFrau Fischer
    Luise Franke-BoochFrau Katz
    Kurt MeisterKapellmeister
    Eduard MarksProfessor
    Herbert SteinmetzGast
    Hermann LenschauFeldwebel
    Erwin GeschonneckDrehorgelspieler
    Werner RiepelPolizist
    Erna NitterFrau des Kapellmeisters
    Willy SchweissguthBeckmann
    Gertrud Gaebler-JansenFrau Beckmann
    Erich Weiher2. Gast/Fischer
    Peter SchornWirt
    Wolfgang RottsieperGeschäftsführer
    Walter FalkAusländer
    Hans PaetschGast
    Edda SeippelSängerin
    Willy Kagelmacher
    Walter Kohls
    Heinz Dunkhase
    Claus Scheerbarth
    Ursula Neumann
    Ursula Noack
    Inge Wagner

Eine Frau hat vier Jahre auf die Rückkehr ihres vermißten Mannes gewartet. Als er endlich kommt, nimmt sie sich in der Nacht das Leben. "Warum?" fragen die Leute, "sie hat doch nie etwas getan, dessen sie sich schämen müßte". "Warum", fragt auch der Mann, "wir waren doch glücklich über das Wiedersehen. Natürlich war sie etwas verändert, aber schließlich waren wir ja lange getrennt. Oder hatte sie, weil sie vielleicht nicht allein mit allem fertig werden konnte, einem, der ihr geholfen hatte, mehr als nur freundschaftlichen Dank gegeben?" Eine ganze Stufenleiter von Empfindungen erleben wir, von Bestürzung über Empörung zur Verzweiflung. Schließlich stellt sich der Mann die Frage: "Warum hat sie es mir nicht gesagt? Ich hätte doch...". Hätte er wirklich, durfte sie so viel Vertrauen haben? Hatte er ihr nicht gesagt, als sie einen ähnlichen Fall erzählte, daß er nie verzeihen könnte? Es war ein unbedachtes Wort, theoretisch hergeleitet. Christian Bock stellt die Frage: Muß nicht der Mensch, um den es geht, der alleinige Maßstab für ein Urteil in Dingen sein, die nur zwei oder drei Menschen angehen. Er fragt unnachsichtig und nimmt das Schicksal der beiden nur als Anlaß, die Unsicherheit, die Ratlosigkeit und den Umsturz der Begriffe unserer Zeit in schonungsloser Offenheit aufzuzeigen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Nordwestdeutscher Rundfunk
  • Erstsendung: 12.08.1948 | 78'00

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