ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Der zerbrochene Krug
Vorlage: Der zerbrochene Krug (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Hanns Farenburg
Regie: Cläre Schimmel
Kleists Spiel von dem bauernschlauen Dorfrichter Adam, der sich in der unangenehmen Lage befindet, ein Vergehen selbst begangen zu haben, dessen Täter er nun als Richter entdecken soll, ist das Beste an alter deutscher Gerichtskomödie. Der Hörer fühlt sich von der Dialektik angezogen, mit der in diesem Prozeß das Geschehen enthüllt wird. Es ist wenig Handlung da, wenn man davon absieht, daß die Perücke des Richters Adam zum Vorschein kommt, die ihm bei dem Sprung aus dem Fenster des Mädchens, das er sich durch eine listige Erpressung willfährig machen wollte, vom Kopfe gerissen wurde. Erst der Schluß bringt die Wendung und zeigt den Dorfrichter als den Schuldigen, zeigt dem wegen der Scherben angeklagten Ruprecht die Unschuld seiner Eve und versöhnt die Liebenden. Es ist ein Wettkampf zwischen falschen und wahren Worten, voller Originalität und Lebendigkeit (s. Kindlers Literaturlexikon).