ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel



Axel Eggebrecht

Was wäre, wenn ...

Ein Rückblick auf die Zukunft der Welt


Technische Realisierung: Rudolf Meister


Regie: Ludwig Cremer

Ein Rückblick aus dem Jahr 2047 auf 1947, von dem an die Völker begonnen hatten, ihren Nationalismus zugunsten eines staatenlosen Zentraleuropas zu überwinden. Die Ereignisse vor hundert Jahren sind Thema des Vortrags vom Rektor der alleuropäischen UNESCO-Universität in Prag. Moderne Technik macht es möglich, das historische Geschehen realitätsnah zu rekonstruieren und in die ganze Welt zu übertragen. 1947 war das Jahr der Friedenskonferenz in Moskau, 21 Monate nach Ende des 2. Weltkriegs, der mehr als 20 Millionen Menschen das Leben gekostet hatte. europa litt unter Kälte, Hunger und Arbeitslosigkeit. Die Menschen hatten Angst vor der Atomkraft und vor einem dritten Weltkrieg. Alle Hoffnungen ruhten auf Moskau, aber nationales Machtstreben verhinderte eine sinnvolle Einigung. Sanktionen und Reparationen wurden gefordert, das Ende Deutschlands als Großmacht sollte besiegelt werden. Die einzige deutsche Zentralregierung war die des schlechten Gewissens. George Bernhard Shaw, weltweit bekannt als witziger Spötter, plädierte in einem seiner berühmten Briefe an die Times für die Überwindung und Abschaffung des Nationalismus. Seine Worte, über die man damals lachte und sich empörte, stehen 2047 in jedem Schulbuch. Wie ein Sandkorn, das eine Lawine auslöst, wurden sie zum wichtigsten Wendepunkt in der Geschichte. Es kam zur Gründung des Weltbundes der Staatenlosen. Deutschland wurde zum Mandatsgebiet der UNO erklärt und entwickelte sich zur Keimzelle Zentraleuropas. Die ersten Wahlen zum europäischen Parlament fanden statt. Unter Verzicht auf einzelstaatliche Rechte schloß sich ein Land nach dem anderen an, zuletzt sogar die Siegermächte. 1951 stimmten kaum noch zwanzig Prozent für die Rückkehr zu den alten Nationalstaaten. Die Vernunft hatte gesiegt im Kampf gegen leere Ideale und die lebensfeindliche Furcht des Menschen vor sich selbst. 1947, am Vorabend der Moskauer Friedenskonferenz, setzte Axel Eggebrecht mit seiner Mischform aus Hörspiel und Feature ein Zeichen der Hoffnung auf die Utopie einer friedlichen, vernunftgesteuerten Völkergemeinschaft. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Axel EggebrechtEinleitungsvortrag
Werner HinzProfessor Vlaczeck
Inge MeyselHanna Ahrendt
Willy SchweissguthBevin
Herbert SteinmetzStrang
Gerhard BünteMarsaryk
Carl VoscherauMarschall
Helmut RudolfMurville
Franz SchafheitlinBidault
Heinz KlevenowMolotow
Kurt MeisterKommissar
Adalbert KriwatSchumacher
Peter MosbacherRaizew
Gisela MattishentFrau Stone
Erwin LinderStone
Hans QuestFanklin Roosevelt jun.
Hans FischerBernard Shaw
Hermann SchombergStalin
Renate DensowFrau Roosevelt jun.
Gerhard Bräuer
Heinz Ladiges
Georg Eilert
Walter Klam
Paul Schuch
Benno Gellenbeck
Horst Becker
Karl Kramer
Josef Dahmen
Karl-Heinz Jage
Hans-Werner Plasberg
Barbara Lienau-Meissner
Richard Helsing
Heinz Suchantke
Gertheinz Böning
Wilhelm Kürten


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Nordwestdeutscher Rundfunk

Erstsendung: 09.03.1947 | 104'53

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