ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Eurydike
Vorlage: Eurydike (Schauspiel, französisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Karl-Heinz Rabe
Komposition: Karl Sczuka
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz
Regie: Karl Peter Biltz
In seiner "Antigone" hatte der französische Dichter den Stoff des Sophokles zwar unverändert übernommen, aber geistig und seelisch mit einem ganz neuen Inhalt erfüllt. Mit dem Drama "Eurydike" geht Anouilh noch einen Schritt weiter, indem er die mythische Handlung in das Frankreich von heute verlegt. In der griechischen Sage ist Orpheus ein berühmter Sänger und Harfenspieler. Durch seine Lieder wurden auch Tiere, Pflanzen und Steine bezaubert. Als seine Gattin starb, holte er sie mit dem Einverständnis des Gottes aus der Unterwelt zurück. Orpheus hatte den Gott durch seine Lieder so gerührt, daß dieser das Gesetz von Tod und Leben aufhob und die Wiedervereinigung der Liebenden ermöglichte. Nur eine Bedingung stellte der Gott: Orpheus dürfe sich auf dem Rückweg von der Unterwelt nicht nach Eurydike umsehen. Als Orpheus nicht die Kraft hatte, dieses Verbot zu befolgen, wurde ihm Eurydike für immer genommen. Dieser Sagenstoff ist von Anouilh vollständig in die Gegenwart übertragen worden. Das Spiel kreist um Themen, die Anouilh in immer neuer Variation behandelt: Tod, Liebe und Reinheit.