ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Rip van Winkle
Komposition: Siegfried Franz
Technische Realisierung: Rudolf Meister, Susanne Ziege
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Gert Westphal
Rip van Winkle, ein angesehener niederländischer Bürger der amerikanischen Stadt New Amsterdam, schläft auf dem Felsen von Manhattan ein. Als er erwacht, sind viele Jahre vergangen. Er kehrt in seine Stadt zurück, doch niemand kennt ihn mehr. Dieses alte amerikanische Märchen lag Max Frisch's sehr moderner Geschichte zugrunde: Ein Fremder ohne Ausweispapiere wird verhaftet. Alles deutet darauf hin, daß es sich um einen vor Jahren aus der Stadt verschwundenen Bildhauer handelt. Doch der Fremde weigert sich, einen Namen anzunehmen, der ihn wieder in sein altes Leben zurückführen muß. Frischs Hörspiel ist die dramatische Kurzform seines international erfolgreichen Romans "Stiller" (1954). Darin erscheint bereits eines seiner Zentralthemen: der Widerstand eines einzelnen - bis zur Leugnung der Identität - gegen eine Gesellschaft, die ihre Mitglieder auf ein klar durchschaubares und verfügbares Material festlegen möchte. Der junge Oskar Werner setzte der Rolle des Fremdlings in dieser legendären "Hamburger Fassung" des Hörspiels Glanzlichter auf.