ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Unter dem Milchwald
(Under Milk Wood)
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Erich Fried
Bearbeitung (Wort): Erich Fried
Komposition: Siegfried Franz
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Rosemarie Hands, Jutta Gehring
Regieassistenz: Willy Lamster, Günther Schramm
Regie: Fritz Schröder-Jahn
"Es ist Frühling, mondlose Nacht in der kleinen Stadt, sternlos und bibelschwarz ..." So beginnt der Tag in der fiktiven Stadt Llaregyb im Hörspiel "Under the Milk Wood"/"Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas. Mit einer Fülle an sinnlichen Metaphern, mit Liedern, Stimmen und zahllosen Geräuscheffekten wird ein Tag im Leben eines kleinen walisischen Fischerdörfchens erzählt. Der Hörer bekommt Einblick in eine Seefahrerschenke, in das jalousienblinde Eßzimmer des Schulhauses, in die heimlichen Brautkammern unverheirateter Mädchen, in die Träume des blinden Kapitäns Cat und das Liebesleben des bigamen Bäckers Dai Bread. Dylan horcht in die Selbstgespräche der Menschen, vernimmt die Stoßseufzer verschiedener Lieben, spioniert in ihren Briefen, lauscht den Phantasien unterdrückter Mordlust. "Das Spiel für Stimmen" schrieb Dylan 1953, wenige Tage vor seinem Tod, im Auftrag der BBC. Nach der Sendung 1954 avancierte es zum wohl berühmtesten Hörspiel der Rundfunkgeschichte. Den äußerst schwierigen Text hat Erich Fried meisterlich und einfühlsam ins Deutsche übersetzt.