ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Don Carlos
Vorlage: Don Carlos, Infant von Spanien (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Goetz Kozuszek
Redaktion: Heinz Schwitzke
Regie: Gustav Burmester
"Don Carlos" ist das erste Werk, in dem Schiller von der naturalistischen Tendenz seiner frühen Dramen zur dichterischen Form des Jambendramas kommt und von der Sturm-und-Drang-Haltung zum Idealismus. Dieser Wandel hat sich aber nicht zwischen zwei Werken abgespielt, sondern vollzog sich in ein und demselben, eben dem "Don Carlos". So wurde aus einer Prosadichtung, in der die Eifersuchtstragödie das dramatische Geschehen beherrscht, ein Jambendrama, das hauptsächlich die tragische geschichtliche Verstrickung von Macht und Freiheit zeigt, ohne die Handlung der ersten Fassung vollkommen fallen zu lassen. Aus einer dadurch erklärlichen Vielschichtigkeit mußte die Bearbeitung für den Funk versuchen, die einheitliche Linie herauszulösen: der Appell von Freiheit und Menschenwürde an den unumschränkten Herrschaftsanspruch von König und Kirche.