Hörspiel
Autor/Autorin:
Günter Jannasck
Zwischen Nacht und Tag
Technische Realisierung: Siegbert Bienert, Fröhlich
Regie: Alexander Pestel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Paul Edwin Roth Martin Dagmar Altrichter Agnes Maria Schanda Wanda Clemens Hasse Damien Heike Balzer Lucile Heinz Giese Durant Hans Kwiet René Friedrich Schoenfelder Brissot Klaus Miedel Poquet Eduard Wandrey Landrieu Herbert Weissbach Henry Franz Weber Maternier Waldemar Pottier Stimme Joachim Boldt Beamter Wolfgang Conradi Gefängniswärter
In einer französischen Zeitung findet Agnes Grentz das Bild ihres verschwundenen Mannes. Er ist unter falschem Namen zum Tode verurteilt wegen Mordes. Frau Grentz ist fassungslos. Unverzüglich fährt sie nach Paris, erwirkt vom Staatsanwalt eine Sprecherlaubnis für den Gefangenen und findet in dem angeblichen Touchon tatsächlich denjenigen, den sie zu finden hoffte. Martin Grentz sitzt ihr hilflos und apathisch gegenüber. Er hat dem Gericht seine Tat zugegeben und sich seitdem in Schweigen gehüllt. Auch jetzt äußert er kein Wort der Erklärung oder Verteidigung. Ein Mensch ohne Lebenswillen erwartet sein Ende. Agnes Grentz glaubt jedoch: 'Mein Mann ist kein Mörder!' Sie müht sich, ihn aus seiner Versunkenheit herauszureißen. Grentz alias Touchon rechnet noch einmal die Bilanz seines Lebens durch: Damals - 1944 - gab es den deutschen Offizier Martin Grentz, der am Sinn des Krieges zu zweifeln began. Als Standortoffizier eines kleinen französischen Ortes mußte er einmal ein Erschießungskommando stellen, das Widerstandskämpfer hinzurichten hatte. Die verschlungenen Pfade des Nachkrieges führten ihn wieder nach Frankreich zurück, ja - er selbst suchte diesen Weg. Aber das Schicksal konfrontierte ihn, der nun den Namen gewechselt hat, mit dem alten Händler Maternier, der in ihm den Mörder seines damals zum Widerstand gehörigen Sohnes sieht. Maternier greift den Fremden an, sein Gegner schlägt in einer Kurzschlußhandlung zu - er will in seinem Gegenüber die lästige Vergangenheit zum Schweigen bringen. Als die Polizei den Toten entdeckt, wird Grentz als Täter verdächtigt und verhaftet. Er leugnet nicht. Aber jetzt, da er die Bemühungen seiner Frau kennt, wandelt er in letzter Minute seinen Sinn und gibt den wahren Sachverhalt preis. Der Prozeß muß wieder aufgenommen werden.
Produktions- und Sendedaten
- RIAS Berlin 1958
- Erstsendung: 04.03.1959 | RIAS 1 | 55'35