ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der verliebte Brandlöscher
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: Anges Maria Csiky
Technische Realisierung: Erich Wemheuer, Gabriele Weyer-Rüb
Regie: Hans Drawe
Der Nachtwächter Dodo Binder, Hüter eines sozialistischen Holzlagers, ist in Liebe entbrannt. Seine Flamme ist ausgerechnet Lili, die Tochter des Lagerverwalters. Doch der bedankt sich: Ein drittklassiger Nachtwächter paßt nicht in sein klassenbewußtes Weltbild. Wo aber, wie im Falle des armen Dodo, Liebesglut und brennender Ehrgeiz zusammenkommen, ist es kein Wunder, wenn der Funke überspringt. Jedenfalls stehen bald überall kleine und große Holzstapel in Flammen. Während man sich noch fragt, welcher unbekannte Genosse hier gezündelt hat ("Genosse Zufall"?) und während sich die traurigen Helden der Feuerwehrbrigade heroisch aber vergeblich an ihren traurigen Geräten abmühen, zeigt Dodo, was in ihm steckt: Ein Genie der Brandbekämpfung, das zu geradezu sensationellen Löschaktionen befähigt ist; ein "großer Einzelner", als kleiner Genosse verkleidet; und ein Volksheld dazu, der den Funktionären zeigt, was Liebe und was eine Feuerpatsche ist - und das vor allem ganz "außer Plan". Schon früher hat der Ungar János Gosztonyi Heldenverehrung, Rekorddruck, Hackordnung und real existierende Funktionärsbürokratie aus der Perspektive des "Genossen Jedermann" satirisch aufs Korn genommen. Mit der Geschichte vom verliebten Brandlöscher zeigt er es "denen da oben" ein weiteres Mal witzig, amüsant, in der Tradition des zwischen Posse und Märchen angesiedelten Volkstheaters.