Hörspiel

Autor/Autorin: Gert Hofmann

Casanova und die Figurantin

Technische Realisierung: Peter Jochum, Ute Gelis

Regie: Walter Adler

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Peter RoggischCasanova
    Brigitte HorneyMutter
    Anfried Krämer1. Diener
    Klaus Henner Russius2. Diener
    Armas Sten Fühler3. Diener
    Wilfried ElsteKutscher
    Edgar M. BöhlkeZwei Grabsteine
    Peter Danzeisen
    Dieter BorscheSprecher

In Gert Hofmanns neuem Hörspiel steht eine zufällige Begegnung des altgewordenen, von Gicht und Todesangst geplagten Lebemannes mit seiner greisenhaften Mutter im Mittelpunkt, die sich als abgetakelte Komödiantin durchs Leben frettet. Das Gespräch, in das sie ihren Sohn verwickelt, gerät zu einer Art Generalbeichte und Abrechnung in einem: der notorische Verführer muß das Leben, das sie ihm geschenkt hat, vor ihr rechtfertigen und bricht, da es nicht viel zu rechtfertigen gibt unter ihren bösen, bohrenden Fragen zusammen. Aber auch die uralte Frau, die ihm vorwirft, er habe sein Leben lang nicht nach ihr gefragt, ja zuletzt nicht einmal mehr an sie gedacht, weil er immer andere Frauen im Kopf gehabt habe, bietet ein schäbiges Bild, als Casanova zum Verhör übergeht: auch sie ist nicht ohne Federn zu lassen durchs Leben gekommen. Am Ende ziehen beide das Schweigen vor und jeder geht stumm seines Weges.

Weitere Informationen
Gert Hofmann (1932-1993) geboren in Limbach Sachsen, lebte später in Niederbayern und lehrte Germanistik an der Universität Ljubljana. Hofmann schrieb Hörspiele, Theaterstücke, Erzählungen, Romane. Er erhielt Literaturpreise in den USA, der Tschechoslowakei und Jugoslawien, 1979 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 1980 den Prix Italia (RAI) für sein Hörspiel "Die Überflutung". Vier Wochen vor Abgabe des Manuskripts für seinen letzten Roman "Die kleine Stechardin" starb Gert Hofmann am 1. Juli 1993 in Erding bei München, wo er seit 1980 mit seiner Familie lebte.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1981
  • Erstsendung: 17.12.1981 | 44'15

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?