Originalhörspiel

Autor/Autorin: Paul Camille

Agonie

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Eugen Helmlé
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regieassistenz: Norbert Schaeffer

Regie: Werner Klippert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Stefan WiggerSprecher

Der Monolog "Agonie" ist der ganz spezifisch radiophonische Versuch eines Kranken, in direkte Verbindung mit den Hörern zu treten, seine letzten Gedanken mitzuteilen. Mehr noch: Die Mitteilung seiner Ängste, Erwartungen und die Überwindung seiner Einsamkeit sind ihm allein deshalb möglich, weil er um die Hörer weiß, die nicht die ihm vertrauten Menschen sind. 

Weitere Informationen
Am 16. Juni 1924 fand die Schlußsitzung des "Concourt Littéraire Radiophonique" statt, den die Wochenzeitung "Impartial Française" ausgeschrieben hatte, um eine genuine, radioeigene Kunstform zu fördern. Der ausgeschriebene Preis wurde geteilt, um sowohl die beste literarische Leistung ("Agonie") als auch die radiogerechteste ("Maremoto") zu belohnen.

"Maremoto" beinhaltet im Kern den Funkverkehr der Besatzung eines in Seenot geratenen Schiffes. Durch die Rahmenhandlung, die die technischen Hilfsmittel und die Atmosphäre des Studios vorstellte, hoffte man, im Falle der Ausstrahlung allzu große Bestürzung bei den Hörern auffangen zu können. Dennoch verbot der französische Marineminister die Sendung. Die Ursendung des Hörspiels kam somit erst 1925 durch die BBC zustande.

Während man sagen kann, daß "Maremoto" bereits in der Geburtstunde des Hörspiels die Möglichkeiten der fiktiven Reportage und des O-Ton-Hörspiels vorwegnimmt, gilt für "Agonie", daß das literarische Monologhörspiel in durchaus rundfunkgerechter Form auf den Plan tritt. "Agonie" ist nicht einfach – wie seinerzeit von der Jury festgestellt – die Beichte eines STerbenden, sondern es ist der Versuch eines Todkranken, über das neue Medium Rundfunk mit den Hörern in direkte Verbindung zu treten, um diesen seine letzten Gedanken mitzuteilen.

Ein Kommentar von Urs Helmensdorfer informiert über die Entstehungsbedingungen der beiden Hörspiele, die wir jeweils in der deutschen und in der französischen Version vorstellen. (Pressetext aus der Broschüre des Saarländischen Rundfunks zur Französischen Woche 17.–25. Oktober 1981)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk 1981
  • Erstsendung: 18.10.1981

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