ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Ein seltsames Testament
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Gerda Scheffel
Technische Realisierung: Walter Jost, Christa Schaaf
Regie: Otto Düben
Um ein rätselhaftes Testament kreist dieser Dialog zweier Männer und um die ebenso rätselhafte Person des Verstorbenen, der dieses Testament oder vielmehr diese Testamente hinterließ. Denn offenbar existieren mehrere Testamente, aus verschiedenen Jahren datiert und so abgefaßt, daß nicht zu entscheiden ist, ob das zuletzt datierte Dokument die vorhergehenden anulliert oder sie ergänzt. Alle diese Testamente jedoch beziehen sich auf ein Manuskript, von dem die Hinterbliebenen entweder das Original oder eine Kopie oder nur Teile bzw. Kommentare dazu besitzen. Für dieses Manuskript bzw. diese Manuskripte existieren wiederum mehrere Verfassernamen, und die Frage, ob der Verstorbene nun der Autor einerseits der Testamente, andererseits des Manuskriptes war, führt in einen Abgrund von Identitätsverwirrungen. Sind die Testamente Teile des fraglichen Manuskriptes oder ist das Manuskript eine bloße, in den Testamenten aufgebaute Fiktion?
Robert Pinget, 1919 in Genf geboren, lebt seit 1946 in Paris. Mit dem 1959 erschienenen Roman "Le Fiston" (dt. "Ohne Antwort") wurde Pinget zu einem der Hauptvertreter des "nouveau roman". Stark experimentellen Charakter haben auch seine Dramen und für den Süddeutschen Rundfunk verfaßten Hörspiele. "Ein seltsames Testament" wurde im November 1981 zum "Hörspiel des Monats" gewählt.