Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Lion Feuchtwanger

Jud Süß (2. Teil)

Vorlage: Jud Süß (Roman)
Bearbeitung (Wort): Walter Andreas Schwarz
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler

Regie: Hartmut Kirste

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Axel CortiErzähler 1
    Hubert SuschkaErzähler 2
    Hans KorteJosef Süss Oppenheimer/Tauffenberger
    Eric SchildkrautLandauer
    Johannes SchaafEberhard L.
    Friedrich von BülowPreußenkönig/Breyer
    Ingeborg LapsienGräfin
    Walter RichterGabriel
    Else Brückner-RüggebergMutter der Gräfin
    Volker EcksteinPfäffle/Schober
    Egon Schäfer1. Kutscher/1. Parlamentarier/3. Richter/Schertlin
    Willy Seiler2. Kutscher/3. Parlamentarier/Harprecht/Sturm/1. Jude
    Franz MosthavWirt/2. Parlamentarier/Benz/2. Richter/Röder
    Hanns BernhardtKurier/Kaspar/1. Richter/Bronnquell
    Martin SchlekerJäger
    Peter FrickeFichtl/Pancorbo
    Hannes MessemerWeissensee
    Robert NägeleBellon
    Thomas ReinerNeuffer/Moser/Remchingen
    Manfred BoehmHerzog Karl Alexander
    Günter StrackFürstbischof
    Heinz SchimmelpfennigFürstabt
    Ulli PhilippMarie-Auguste
    Günther WillmannPoet/Professor/2. Jude
    Renate MalzacherKurländerin/Waldenserin/2. Frau
    Christiane Timerding1. Frau
    Christel Koerner3. Frau/Sophie
    Dorothee Boschen4. Frau
    Nina HogerNaemi
    Angela SchmidMagdalen-Sibylle
    Marieluise EtzelJantje
    Gert KellerFürth/Herold 1 + 2
    Walter LaugwitzFalk
    Werner KreindlOtman
    Hans ElwenspoekBilfinger/Bühler
    Sabine WackernagelBabett
    Fritz HammerBursche

Lion Feuchtwanger verwendet in seinem großen historischen Roman, der 1925 erschien, die Daten und Fakten des Josef Süß Oppenheimer, der von 1692 bis 1738 in Württemberg lebte. Seit 1732 war Oppenheimer Finanzberater des Prinzen und späteren Herzogs Karl Alexander von Württemberg; er hatte damit zwar kein offizielles Staatsamt inne (das war den Juden damals verboten), er wurde aber bald als intimer Berater des Herzogs der heimliche Regent des Landes. Seine Macht und die skrupellosen Methoden, das Volks auszupressen, ließen alsbald eine starke antisemitistische Bewegung im Lande entstehen, die schließlich in der unrechtmäßigen Hinrichtung des Jud Süd gipfelte. An dem geschmeidigen Politiker, der durchaus kein Idealbild darstellt, wird in Feuchtwangers Roman das Schicksal jener Juden exemplarisch sichtbar, die, von ihrer Umwelt verachtet und verfolgt,kraft der Macht des Geldes zu herrschen suchten. Doch auch die jüdische Fähigkeit, in geduldigem Glauben die Zeiten der Verfolgung zu überdauern, wird deutlich. In vorausschauender Weise und mit bewußtem Bezug auf die Gegenwart analysiert Feuchtwanger einen Massenausbruch des Antisemitismus in seinen Ursprüngen und Verzweigungen.

Der Stoff des "Jud Süß" wurde auf schlimme Weise berühmt durch die Verfilmung im Dritten Reich. Veit Harlan, der Regisseur, verzerrte die Figur zur Inkarnation des Bösen, also zum Propagandamittel für den herrschenden Antisemitismus. Die Hörspielbearbeitung soll dieses verfälschte Bild korrigieren und damit dem Roman Lion Feuchtwangers, der 1933 in Deutschland verboten wurde, wieder zu seinem ehrenvollen Platz ind er Literaturgeschichte verhelfen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk / Saarländischer Rundfunk 1981
  • Erstsendung: 17.05.1981 | 112'25

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2006

Auszeichnungen

  • hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2007 (2. Platz)

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