ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
William Ratcliff
Komposition: Dieter Schönbach
Technische Realisierung: Siegfried Burghardt, Ingrid Lloyd
Regie: Friedhelm Ortmann
"William Ratcliff", entstanden zu Berlin unter den frühen, unbekannten Tragödien des Dichters. Zu dieser dramatisierten Ballade über den schottischen Edelmann, der aus Liebe zur Tochter des Lords Mac-Gregor zum Bluttäter wird, sagt Heine selbst in der Vorrede zur 3. Auflage seiner "Neuen Gedichte" 1851: "Dieser Tragödie gewähre ich mit gutem Fug jetzt einen Platz in der Sammlung meiner Gedichte, weil sie als eine bedeutsame Urkunde zu den Prozeß-Akten meines Dichterlebens gehört. Sie resümiert nämlich meine poetische Sturm- und Drangperiode, die sich in den "jungen Leiden" des Buchs mit schwerer, unbeholfener Zunge nur träumerischer Naturlaute lallt, spricht dort, im Ratcliff, eine wache, mündige Sprache und sagt unverhohlen sein letztes Wort. Dieses Wort wurde seitdem ein Losungswort, bei dessen Ruf die fahlen Gesichter des Elends wie Purpur aufflammen und die rotbäckige Söhne des Glücks zu Kalk verbleichen." Der WDR sendet "William Ratcliff" aus Anlaß des hundertfünfundzwanzigjährigen Todestages von Heinrich Heine.