ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel


Treffpunkt Hörspiel


Rolf Defrank

Erstmal abwarten


Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Renate Klein


Regie: Heinz Dieter Köhler

Spät abends noch, während er mit seiner Frau Marmelade einkocht, wird Alfred Kreuzer von seinem Kollegen Herrmann angerufen. Herrmann, dem im Betrieb gekündigt wurde, weil er, so will es eine Intrige, unhaltbare Vorwürfe gegen einen der Direktoren erhoben haben soll, hat am nächsten Morgen eine Verhandlung vor dem Arbeitsgericht. Kreuzer ist Zeuge, der einzige, wie er erfährt, denn drei weitere Kollegen, die in der Lage wären, die Intrige gegen Herrmann aufzudecken, können sich plötzlich nicht mehr erinnern. Kreuzer versichert, die Wahrheit zu sagen, bedrückt legt er sich schlafen und wird bald von schlimmen Alpträumen geplagt. Alpträume, die Erinnerungen an seine Vergangenheit in der DDR ebenso heraufbeschwören wie phantasierte Kündigungsgespräche mit dem Direktor und Verhöre durch die umgefallenen Kollegen. Selbst Herrmann partizipiert an der kalten, vom Autor als typisch deutsch ausgewiesenen Macht. Wird Kreuzer seine Entscheidung noch ändern? In Defranks mit konsequenter Subjektivität geschriebenem Hörspiel interessiert somit nicht der Fall selbst, der Ablauf der Intrige, sondern das psychische Muster, das dadurch ausgelöst wird, die Frage der Selbstzensur als Vorwegnahme äußerer Gewalt in der eigenen Unterdrückung.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolfgang ForesterAlfred Kreuzer
Vera GantnerElse, seine Frau
Dieter BorscheHerrmann
Fred KretzerListmann
Peter EschbergSchlüter
Hans KorteKaminski
Rolf DefrankKremer
Manfred SchindlerRichter


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1981

Erstsendung: 06.09.1981 | 57'45

Darstellung: