Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Lewis Carroll
Sylvie und Bruno - oder Spaziergänge über die eigene Stirn
Vorlage: Sylvie und Bruno (Roman, englisch)
Übersetzung: Dieter H. Stündel
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Komposition: Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Heinz Klein, Elke Velten
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lieck Ich Chris Alexander Arthur/Bruno Hille Darjes Lady Muriel/Sylvie Dieter Borsche Earl, Gouverneur, Bettler, Michael Thomas Eric Lindon, Subgouverneur, Rudi Schmitt Diener, Lordkanzler Grete Wurm Haushälterin, Gattin Taby Charles Wirths Schaffner, Professor Curt Bock Kutscher, Uggug Horst Michael Neutze Mann, Gärtner, Bauer Günther Böhnert Passant
Der Roman "Sylvie und Bruno" von Lewis Caroll (der eigentlich Charles Ludwidge Dodgson hieß und von 1827-1898 lebte) ist im Gegensatz zu den beiden weltberühmten Alice-Büchern auch den englischen Lesern weitgehend unbekannt geblieben. In deutscher Sprache erschienen erst 1980 die ersten Übersetzungen, von denen eine Grundlage der Hörspielfassung ist. Das Buch erscheint wie ein bunter Bilderbogen, in dem ein Bild ins andere übergeht und auch die Personen ihre Identitäten wechseln. Lewis Caroll: "Im Laufe der Jahre notierte ich in den verrücktesten Situationen alle möglichen verrückten Ideen und Dialogfragmente, die mir ... derart plötzlich und flüchtig in den Sinn kamen. Ich gewann eine weit klarere Vorstellung von der Bedeutung des Wortes 'Chaos' als jemals zuvor und es waren wohl zehn Jahre oder noch mehr notwendig, ehe es mir gelang, den Krimskrams hinreichend zu ordnen, und zu erkennen, was für eine Geschichte sich hier abzeichnete - denn die Geschichte müßte aus den Ereignissen wachsen und nicht die Ereignisse aus der Geschichte." - Heinz von Cramer hat in seiner Hörspielversion diesen Charakter des Romans erhalten: "Ich habe versucht, alle Elemente des Buches hineinzubringen, die realen wie die phantastischen - und, vor allem, deren vielgestaltige und oft flukturierende Überschneidungen. Die einzige wirkliche Freiheit, die ich mir genommen habe, besteht in der Eliminierung des abschließenden happy ends. Es ist eins der krassen Zugeständnisse an den viktorianischen Geschmack, mein ich, die man manchmal - trotz allem - bei Carroll findet; und es steht in Widerspruch zur tiefen Melancholie, die das Ganze durchzieht. Sonst habe ich nur hin und wieder die Chronologie geändert, die Elemente selbst aber in sich unangetastet gelassen."
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1981
- Erstsendung: 06.10.1981 | 117'15