Originalhörspiel

Autor/Autorin: Shulamit Arnon

Sonnenfinsternis

Technische Realisierung: Gerwald Gilewitz, Jutta Liedemit, Hilde Zaus
Regieassistenz: Waltraud Heise

Regie: Hans Rosenhauer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Gerda GmelinErzählerin
    Stephan SchwartzDavid
    Gerd SamariterOnkel Jascha
    Gerd BaltusDr. Landau
    Andrea DahmenAnna Landau
    Katharina MeekBronja
    Gerhard MeisterDavid als Kind
    Willy Witte
    Karl-Heinz von Hassel
    Angelika Thomas
    Matthias Scheuring
    Holger Franke
    Jutta Wirschaz
    Burghart Klaußner
    Sabine Kaak
    Wolfgang Jürgen
    Karl Heinz Lemken
    Knut Koch

In ihrem ersten Hörspiel "Jahrzeit", das Shulamit Arnon für den Norddeutschen Rundfunk schrieb, beschäftigte sich die israelische Autorin mit der fragwürdigen "Normalisierung" des jungen Staates Israel. Sie konfrontierte die Überlebenden mit den Toten der fünf Kriege, die Israel seit 1948 zu führen hätte, und stellte die Frage nach der Rechtfertigung der Opfer. Ihr neues Hörspiel "Sonnenfinsternis" ist ein weiterer Versuch, sich mit der Problematik von Überlebenden auseinanderzusetzen. Anhand eines Tagebuchs und mit Hilfe von Rückblenden und Zeugenaussagen rekonstruiert die Autorin die Geschichte des David Eytan-Landau, der sich 1953 im Kibbuz "Alot" das Leben nahm. Als einziger seiner FamiIie hat David Landau, der sich später in lsrael Eytan nennen wird, die nationalistische Verfolgung überlebt. Im Kibbuz "Alot" trifft er mit einer Gruppe polnischer Juden, die alle den deutschen Vernichtungslagern entkommen sind, auf die "Sabres", die bereits in Palästina geborenen Juden, also "Einheimische", deren Muttersprache das Hebräische ist. Ihnen fällt es schwer, die Versuche der Immigranten, ihr Leben jedenfalls oberflächlich der Normalität des Kibbuz anzupassen, nachzuvollziehen: "Hinterläßt die Hölle denn keine Spuren?" Auf diese anscheinend unsichtbaren Spuren werden sie erst gestoßen, als David Eytan sich nach einer mißglückten, wie es scheint harmlosen Liebesgeschichte mit einem "Sabre"-Mädchen erschießt. Er, der weder die Kraft noch die Fähigkeit besitzt, den Verlust zu überwinden, konstatiert für sich: "Keine Zukunft".

Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre.
©dpa picture-alliance/Roba Archiv
Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre. ©dpa picture-alliance/Roba Archiv

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1981
  • Erstsendung: 04.02.1982 | NDR 1 | 68'00

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?