ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Die Wirklichkeit wird geschlachtet
Technische Realisierung: Gerwald Gilewitz, Hilde Zaus, Markus Giza
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Peter Buchholz
Egon sitzt im Müll, aber das Müllproblem ist ... Egon will Unschuld wie Milch gleich literweise einkaufen; der Verkäufer hat nichts mehr auf Lager, aber wie wärs mit ... Das Stück erzählt von Egons Versuch, dem Autoritätenurwald zu entkommen, der Bombadierung durch Werbung, irrationalen und rationalen Über-ich-Stimmen, geballten Absurditäten zu entwischen und Freundschaft beziehungsweise Liebe zu finden. Egon ist der freche, nicht auf den Mund gefallene junge Mann, der durch Eulenspiegelhaftes An-der-Oberfläche-der Worte-Bleiben, Sie-wörtlich-Nehmen, in äußerste Isolation gerät. Hier trifft er einen Gleichgesinnten, und gemeinsam "verfolgen sie jeden Gedanken bis ans Ende". Eingesperrt und wieder ausgebrochen marschieren die zwei einem dramatischen Ende entgegen. Kurze absurd-symbolische Szenen werden spielerisch durch Radiosenderwanderungen, Klangbilder aus dem Spiel mit den Knöpfen, verbunden oder getrennt, bei Zunahme der dramatisch werdenden Handlung als rhythmische Akzente gesetzt. - So wird einerseits - nicht ohne Humor - die Funktion des Mediums Radio als Berieselungsanlage in Frage gestellt, andererseits mit diesen ungewohnten Klangbildern demonstriert, wie sehr sich mit ihm frei umgehen läßt.