ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Karl Fruchtmann

Herr Müller, was kommt auf uns zu? oder Wenn es finster wird, sieht der Blinde


Technische Realisierung: Peter Nielsen, Annette Alt


Regie: Karl Fruchtmann

Der bekannte Autor und Regisseur Karl Fruchtmann (geb.1915) wendet sich mit dieser Arbeit erstmals dem Hörspiel zu. Wie viele, die Deutschland verlassen mußten, kam er erst spät zu seinem eigentlichen Beruf. Seit den 60er Jahren hat er sich dann mit vielen Filmen und Theaterstücken einen Namen gemacht. Auch in diesem Spiel wird eine Nähe zum Film bewußt nicht geleugnet. Aber es führen viele Wege zum Hörspiel, immer wieder andere. Das Stück spielt in Deutschland im Jahre 1931, also kurz vor der "Machtübernahme" der Nationalsozialisten. In seinem Mittelpunkt steht ein jüdischer Penner und Landstreicher, der als Sonderling sehr geeignet ist, die überall latent vorhandenen Gefühle des Fremdenhasses auf sich zu ziehen. Es herrscht Massenarbeitslosigkeit. Am Verhalten der Gesellschaft zu "Herrn MIüller" läßt sich voraussehen, was einige Jahre später schreckliche Wirklichkeit sein wird. Der normale Bürger richtet sich gern ein auf das, was nun einmal vorgegeben. Um "seine Ruhe" zu haben, will er alles Negative nicht wahr haben. Kein Wunder, daß der verachtete und verlachte Müller als einziger die Lage erkennt. - Im Dunkeln sieht nur der Blinde. Das Hörspiel beschreibt eine historische Realität, ist aber auch für die Gegenwart gültig.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Rudolf WesselyHerr Müller
Heinz VossWachtmeister
Ulrich RadkeKalfaktor
Günther TaborHerr Hausmann
Stella AvniFrau Hausmann
Otto MächtlingerOnkel
Herbert LeonhardtEin Mann
Christian RedlDer andere Mann
Gert HauckeDoktor
Traugott BuhreChorleiter
Günter BommertSprecher


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen 1982

Erstsendung: 08.10.1982 | 81'50

Darstellung: