Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
A. H. Tammsaare
Der neue Teufel im Höllengrund
Vorlage: Der alte neue Teufel aus dem Höllengrund (Kurzroman, finnisch)
Übersetzung: Anu Pyykönen
Bearbeitung (Wort): Voldemar Panso
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Becker
Regieassistenz: Stefan Dutt
Regie: Norbert Schaeffer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ulrich Faulhaber Jürka, der neue Teufel im Höllengrund Brigitte Janner Juula, seine Frau Walter Jokisch Petrus / Der schlaue Ants Gudrun Kreissig Maia, Jürkas Tochter Björn Peleikis Kusta, sein Sohn Lothar Rollauer Polizist Klaus Sichler Pastor Günther Stutz Richter Günter Reim Verteidiger Heinz Fitz Peeter Theo Maier-Körner Erzähler
Beim jährlichen Gerichtstag muß der Teufel an der Himmelspforte erfahren, daß er künftig wohl keine Seelen mehr erhalten wird, es sei denn, er beweist durch sein eigenes Leben auf der Erde, daß er - und damit die übrige Menschheit - tatsächlich selig werden kann, sprich: seine Hölle weiterhin betreiben darf. Hintergrund: Gott zweifelt an seiner Schöpfung. Der Teufel hat den Beruf des Bauern gewählt, um es sich nicht allzu schwer zu machen. Aber im Höllengrund gerät er an den schlauen Ants, der ilhn im Laufe der Jahre nach Strich und Faden über den Löffel balbiert. Nicht, daß er einfach zu dumm für das Erdenleben wäre, aber es geht schlicht um seinen auf Ewigkeit angelegten Job, und er ist sich nicht sicher, ob das, was da mit ihm geschieht, nicht doch zur Seligkeit führt: zuerst gerät sein Sohn in eine Maschine des schlauen Ants, dann wird seine Tochter von dessen Sohn vergewaltigt und stirbt bei der Abtreibung. Ein Darlehen zur Landgewinnung wandert - mit gerichtlicher Bestätigung - in die Taschen des Großbauern und Fabrikbesitzers. Als dieser aber den alt gewordenen Jürka alias Satan ganz aus dem Höllengrund vertreiben will, beweist der Teufel, daß er garnicht alt werden kann - und dem Himmel bleibt die heikle Frage nach einer gerechten Entscheidung über den Fortbestand der Schöpfung. Diese Geschichte von dem grotesk geduldigen Teufel auf Erden, von Tammsaare in seinem letzten Roman (1939) zu einer unterhaltsam-gesellschaftskritischen Fabel gestaltet, knüpft an die vielfältigen volkstümlichen Erzählungen von dem Teufel Vanapagan an, der einen ähnlichen Weg wie Jürka beschritt, auch Bauer auf Erden wurde und zugleich von unglaublicher Stärke und mit dem Intellekt eines Kleinkindes versehen war.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 1981
- Erstsendung: 14.02.1982 | 68'30