Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Borislav Pekić
Wie ein Herr gehärtet wurde
übersetzt aus dem Serbischen
Übersetzung: Mirjana Wittmann, Klaus Wittmann
Technische Realisierung: Heinz Klein, Renate Klein
Regie: Heinz Dieter Köhler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Erich Schellow Zelewsky Rolf Schult Dr. Roemer Werner Rundshagen Dr. Bonnar Günter Cordes Dr. Rödl Gudrun Landgrebe Mädchen Heinz Dieter Köhler Parteichef Angeli Backhausen Bürgerin
Auf einer Kundgebung, anläßlich des Parteikongresses in einem nicht näher benannten totalitären System, stoßen drei renommierte, regimetreue Psychologen auf einen, nach der Revolution übriggebliebenen, Vertreter der alten bürgerlichen Klasse. Der heutige Schnürsenkelverkäufer Zelevsky bedient sich einer hochgestochenen, altmodischen Sprache und erweckt damit das wissenschaftliche Interesse der Psychologen. Einer von ihnen, Dr. Römer, Begründer der neuen Sprach- und Denkschule, gefeiert, weil er einen prominenten Funktionär als Revisionisten entlarvt hat, ist bereit, bis zum nächsten Parteitag aus dem seltenen Exemplar der ausgestorbenen Bourgeoisie einen überzeugten Regimeanhänger zu machen. Es würde genügen, ihm eine andere Sprachform einzuimpfen, denn "die Revolution - das sind Worte, die Schüsse nur deren Interpunktion". Alles sei Form und die sei änderbar. So beginnt monatelanger sprachlicher Drill, der auf dem nächsten Parteikongreß zu einem überraschenden Ergebnis führt.
Weitere Informationen
Borislav Pekić, Autor dieser bissigen Satire, wurde 1939 in Belgrad geboren. Er studierte in seiner Heimatstadt Psychologie und lebte dort einige Jahre als Schriftsteller. 1971 übersiedelte er nach London: er schrieb Fernsehspiele und Romane; zahlreiche seiner Hörspiele wurden vom WDR produziert, zuletzt "Der Zauberkoffer der Frau X". (Historischer Pressetext; Pekić starb 1992)
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1982
- Erstsendung: 25.04.1982 | WDR 3 | 50'12