Hörspiel
Autor/Autorin:
Frank Werner
Allemande oder die eiskalte Geschichte des Tags
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Anna Hawemann
Regie: Arturo Möller
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Helmut Zierl Elis, Student Rolf Becker Karl, sein älterer Bruder Wolfgang Kieling 'Der Condor', ein höherer Beamter Martin Halm Georg, sein Sohn, 18 Jahre Wolfgang Preiss Sprecher
In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verpflichtet ein hoher Staatsbeamter, genannt "Der Condor"' den Studenten Elis als Hauslehrer für seinen 18-jährigen Sohn Georg. Das geschieht nicht ohne Vorbehalte und Mißtrauen: der autoritäre, einzig den Interessen des Staates dienende Condor hegt jungen Leuten gegenüber den grundsätzlichen Verdacht, den Staat und seine Gesetze in Frage zu stellen. Den sensiblen Georg interessiert freilich nur sein FIötenspiel, und Elis müht sich mit lateinischen Satzkonstruktionen ab. Dennoch, der Condor wittert Gefahr und überwacht den Unterricht. Eine Textstelle bei Plinius dem Jüngeren wird der Anlaß zum Konflikt. Elis flieht aus dem Haus; der Condor veranlaßt, daß seine Einstellung als Lehrer verhindert und der Flüchtige verfolgt wird. Georg versteckt sich in der Dachkammer seines Bruders Karl, eines Arztes; aber auch hier kommt er nicht zur Ruhe. Denn Karl betrachtet den verstörten Elis als Patienten, als psychischen Fall, der sich hervorragend eignet als manipulierbares Objekt seiner Studien. Elis flieht ein weiteres Mal, und wie eine 1884 geschlossene Gerichtsakte mitteilt, verliert sich seine Spur in den Wäldern. Frank Werner, 1944 in Sangershausen geboren und in West-Berlin als freier Schriftsteller lebend, schreibt Hörspiele, Prosa und Gedichte. 1981 erschien seine Erzählung "Der Anfang der Wildnis"; 1983 veröffentlichte er die Erzählung "Herzland".
Produktions- und Sendedaten
- Deutschlandfunk / Westdeutscher Rundfunk / Sender Freies Berlin 1983
- Erstsendung: 13.08.1983 | 72'20