ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Erich Loest

Schlesisches Himmelreich


Technische Realisierung: Peter Jochum, Gisela Keiper


Regie: Jörg Jannings

"Vor einigen Jahren fuhr ich, noch von Leipzig aus, einige Male nach Polen, um für einen Text-Bild-Band zu recherchieren. Es war die Zeit vor Walesa. Mit einer Delegation von Ingenieuren besuchte ich Oberschlesien. Ein Mann führte uns, der mühsam deutsch sprach, sich aber mit jedem Tag besser hineinfand - er war bis zu seinem zehnten Lebensjahr Deutscher gewesen und hatte bis dahin kein Wort polnisch gekannt. In seine Familie lud er uns ein, die Mutter wurde achtzig, ein Bruder reiste aus Stuttgart an - ich erlebte eine Geschichte, an der es kaum noch zu konstruieren gab. Von ihr, in der so viel geballte Geschichte steckt, war es zum Hörspiel nur ein kurzer Weg." (Erich Loest) Ein kurzer Weg, weil sich in einem Hör-Spiel Geschichte und geschichtliche Veränderung ganz wörtlich "zum Sprechen" bringen Iäßt: Eine Familie, nach 1945 geteilt, zerstreut und umverteilt, trifft sich wieder. In Schlesien? ln Slask? Die Verständigung ist schwierig, weil die gemeinsame Sprache dahin ist. Während man daran geht, sie neu zu schaffen aus deutschen, polnischen, englischen Wörtern und Sätzen, kommt man sich näher - und doch bleibt man sich fremd. Erich Loest lebt, nach Jahren in Leipzig, zurZeit (auf Zeit?) in Osnabrück. -- Sein Roman "Es geht seinen Gang oder Mühen in unseren Ebenen", seine Erzählungen und Hörspiele machten ihn auch bei uns bekannt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Heinz RabeAnton Kryger
Dieter EpplerKarl-Heinz Krüger
Barbara MorawieczMaria Hearn
Jan BiciskiBernhard Kryger
Adelheid JoschkoDie Mutter
Roma LigotskaSusa Kryger
Maria WachowiakStefcia Kryger
Walter GlennieErnest Hearn


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Sender Freies Berlin / Süddeutscher Rundfunk 1983

Erstsendung: 26.09.1983 | 68'20

Darstellung: