Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Luís de Sttau Monteiro
Der heilige Krieg
Eine Farce - oder vielleicht keine
Vorlage: Der heilige Krieg (Theaterstück, portugiesisch)
Übersetzung: Gerhard Baumrucker
Bearbeitung (Wort): Urs Helmensdorfer
Komposition: Klaus Sonnenburg
Technische Realisierung: Gerwald Gilewitz, Renate Eickmeyer, Elke Kellermann
Regieassistenz: Ariane Gottberg
Regie: Urs Helmensdorfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Helmut Dickow Regisseur Wolfram Schaerf Souffleur Peter Faerber Inspizient Wolfgang Kieling General von Rechts Hildegard Schmahl Generalsgattin von Rechts Hubert Suschka General von Links Katharina Matz Generalsgattin von Links Edgar Hoppe Offizier Null-Null Reinhard von Hacht Offizier Null-Null-Null Dietmar Mues Offizier, gen. Vier-Null Helmut Zierl Offizier, gen. Nulpe
Satire. "Der heilige Krieg" zeigt anhand der Verwicklungen, die sich bei der Theaterinszenierung eines "Kriegsstückes" ergeben, die Absurdität des Krieges selbst auf. Die beiden Generäle der sich feindlich gegenüberstehenden Heere, der "General von rechts" und der "General von links", dienen mit solch verwechselbarer Inbrunst "keinen anderen Interessen als der Waffenehre und den traditionellen Werten, auf denen die Zivilisation beruht", daß ihre Identität sich am Ende nur an der unverwechselbaren Eigenart ihrer Unterhosen und Socken festmachen läßt. Sie haben ihre Posten vertauscht, ohne es zu merken. Aber zur Ehre der gesamten Zunft sei angemerkt, daß trotz vertauschter Armeen der Dienst natürlich reibungslos läuft. Eine Farce - oder vielleicht keine? Als 1967 der "heilige Krieg" zusammen mit einem zweiten Einakter beim Verlag Minotauro erschien, kam es zu einem folgenreichen Skandal; Der Autor mußte für sechs Monate ins Gefängnis, und man drohte ihm sogar mit der Todesstrafe. Vaterlandsverrat und Wehrkraftzersetzung waren die Vorwürfe zu einer Zeit, als das Land Portugal in seinen afrikanischen Kolonien Krieg führte. Der Verlag wurde geschlossen, und in den Buchhandlungen wurden alle Exemplare des Buches konfisziert. Aber Sttau Monteiros Stücke kursierten in zwei Raubdrucken weiter. Dagegen hat es bis heute keine professionelle Aufführung der beiden Einakter in Portugal gegeben.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk / Schweizer Radio DRS 1983
- Erstsendung: 05.11.1983 | 69'10
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats November 1983