Hörspiel

Autor/Autorin: Claudio Novelli

Napoleon mittags und abends

übersetzt aus dem Italienischen

Übersetzung: Daniele Dell' Agli
Technische Realisierung: Jürgen Thiel, Günter Beckmann, Johanna Müller, Christine Berger
Regieassistenz: Waltraud Heise

Regie: Peter Buchholz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Walter JokischCommandeur
    Knut HinzNapoleon
    Gerda Katharina KramerGloria
    Robert TillianMartin
    Joachim BaumertDaniel
    Angelika MerkertSpielleiterin

Zu einem ausgedehnten Gelage beim Kommandeur sind der Musiker Napoleon und seine Frau Gloria geladen. Der da die Macht hat, freut sich über die seltene Abwechslung, die ihm die Gäste, vor allem er, der Musiker, bereiten, und läßt es an nichts fehlen. Ein Gang löst den anderen ab, serviert von dem aus Bayern stammenden Kammerdiener Martin und zubereitet von dem Koch Daniel. Der Kommandeur hat einen unverwüstlichen Appetit. Sein Geschmack orientiert sich am Konkreten, am Fleisch vor allem. Die idealistischen Vorlieben des Musikers sind ihm fremd. Trotzdem wächst sein Interesse an Napoleon, der allerdings nicht gerne Maestro genannt werden möchte. Neugierig taxiert er Größe und Gewicht seines Gastes, erkundigt sich nach Krankheiten und Gebrauch von Vitaminpräparaten und zeigt sich sehr erheitert, daß Napoleon in eine gewisse Abhängigkeit von Schweizer Beruhigungsmitteln geraten ist. Aber Napoleon bleibt auf der Hut. Im Gegensatz zu seiner anpassungsfreudigen Frau hat er die kannibalische Situation durchschaut. In einem unbewachten Augenblick gelingt es ihm, Kammerdiener und Koch für seine Weltans chauung zu gewinnen und den Spieß umzukehren. Beim Abendessen fehlt der Kommandeur. Das servierte Fleisch ist zwar zäh, aber Napoleon hat einen Magen aus Beton.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1983
  • Erstsendung: 08.12.1983 | NDR 1 | 44'35

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