ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Carlos Cerda, Omar Saavedra Santis
Eine Tulpe, ein Stein, ein Schwert
übersetzt aus dem Spanischen
Übersetzung: Leni López
Technische Realisierung: Roland Seiler, Christiane Köhler
Regieassistenz: Johannes Hertel
Regie: Bernd Lau
Exequiel Soto, ein im Ruhestand lebender Lehrer aus Santiago de Chile, hat in einem Reisebüro einen Charterflug "Sieben Tage Europa" gebucht, in dem alles inbegriffen ist, das Einzelzimmer mit Dusche ebenso wie zwei Telefongespräche á 3 Minuten mit der Heimat und die Souvenirs: eine Tulpe aus Amsterdam, ein Stein von der Akropolis und ein Brieföffner in Form eines Schwertes aus Toledo. Auf dem Flughafen begegnet Soto einem ehemaligen Schüler, Emilio Farias, der kurz vor seinem Abflug von zwei Geheimagenten verhaftet wird. Soto versucht, die Familie des Verhafteten zu benachrichtigen. Dadurch verpaßt er sein Flugzeug. Um seiner Familie sein Mißgeschick zu verheimlichen, quartiert er sich in einer billigen Pension ein. Dort trifft er wiederum einen ehemaligen Schüler, der sich als Organisator von Charterflügen wie "Sieben Tage durch Europa" durchschlägt. Während Soto versucht, dem verhafteten Schüler zu helfen, spielt er seiner Familie vor, er sei auf der Rundreise durch Europa. Die beiden chilenischen Autoren Cerda und Santis behandeln in ihrem zweiten Hörspiel wiederum "Das Drama ihrer Generation". Es ist jene Generation, die durch die Junta des Generals Pinochet gezwungen wurde, sich im Exil oder im eigenen Land in allerlei obskuren Berufen herumzuschlagen. Es gelingt den Autoren, die Absurdität dieses Untergrund-Daseins in Form einer Funk-Komödie deutlich zu machen.