Hörspiel

Autor/Autorin: Willi Schäferdiek

Wer ist mit im Spiel?

Bearbeitung (Wort): Wilhelm Semmelroth
Komposition: Werner Haentjes
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Theresia Hammersen

Regie: Wilhelm Semmelroth

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Werner RundshagenBarras
    Alwin Joachim MeyerMoreau
    Hannes MessemerSieyes
    Hans KünsterMoulins
    Heinz SchimmelpfennigOuvrard
    Josef MeinertzhagenGohier
    Günther UngeheuerTalleyrand
    Dierk HardebeckOffizier
    Karl-Heinz FiegeBonaparte
    Olaf QuaiserDiener von Sieyes
    Karin DorJosephine
    Christian LugerthKurier
    Aljoscha Sebald2. Gast
    Harald DietlFrancois, Diener von Barras
    Jutta KammannTherese Tallien
    Wolf-Dietrich SprengerFouche
    Curt BockMontrond
    Gerd Mayen1. Gast

Hinter dem, was Willi Schäferdiek eine Komödie nennt, verbirgt sich in Wahrheit ein "Schlüsseldrama", das in den historischen Kostümen der napoleonischen Zeit das Geschehen einer "Machtergreifung" darstellt. Der General Bonaparte wird erst durch ein verwickeltes politisches Intrigenspiel an die Oberfläche der Staatsmacht gespült, ein Intrigenspiel von Geldgier, Ehrgeiz und Geltungssucht, das in seiner Banalität kaum welterschütternde Wirkungen ahnen läßt. Im Grunde schwächlich, wächst die Figur des Bonaparte erst später in die Rolle des Diktators. Auch in den Figuren, die ihn umgeben, dem Bankier Ouvrard, Talleyrand und Barras vermag man unschwer Prototypen zu erkennen, die auch Hitler an die Macht gebracht haben. Die Parallelen zu Göring und Goebbels sind unübersehbar. So wurde das Stück denn auch prompt nach seiner Uraufführung 1939 in Wiesbaden verboten, ein Schicksal, das es mit vielen anderen Bühnenstücken des Autors gemeinsam hat. Willi Schäferdiek, 1903 in Mülheim/Ruhr geboren, wurde früh Halbwaise und mußte seine Schulausbildung vorzeitig abbrechen. Während der Elendsjahre nach dem Ersten Weltkrieg war er in den verschiedensten Berufen tätig. Musisch begabt, wandte er sich der Schriftstellerei zu. Nach ersten Bühnenerfolgen holte ihn 1928 der Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Ernst Hardt, nach Köln. Bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht war er als Chefdramaturg und Leiter literarischer Abteilungen an den Funkhäusern in Köln, Saarbrücken und Berlin tätig. Abgesehen von vielen Rundfunksendungen und Hörspielen umfaßt sein Werk zahlreiche Bühnenstücke, Romane und Erzählungen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1983
  • Erstsendung: 24.03.1983 | WDR 1 | 47'38

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?