ARD-Hörspieldatenbank
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Originalhörspiel
Tollhausgeschäfte
Komposition: Hermann Josefs
Technische Realisierung: Peter Jochum, Claudia Trojan
Regie: Günther Sauer
"Paulinchen war allein zu Haus und den Friederich, den argen Wüterich die hat man von Kindesbeinen an zu kennen. Weniger schon kennt man ihren Urheber, den Dr. Heinrich Hoffmann, der, als er den 'Struwwelpeter' 1844 schrieb, gerade Arzt am Frankfurter Leichenhaus war. Daß er dann von 1851 an achtunddreißig Jahre lang Direktor des Frankfurter Irrenhauses war - das hat man vergessen. Also grub ich in den lokalen Archiven nach Auskünften über die Person des H. Hoffmann und ward dennoch unter noch so vielen Dokumenten nicht fündig. Denn der H. Hoffmann war halt nach echter Frankfurter Art ein opportunistischer Schwamm, eine allen alles recht machende Puderquaste: 1848 ein bißchen Republikaner, 1866 ein Jubler über den widerrechtlichen Einmarsch der Preußen, 1877 eine geradezu bigotte Fußbank des wilhelminischen Imperialismus. So floh meine Anteilnahme weg von H. Hoffmann zu denen, die er (und er hat darüber in seinen Krankengeschichten detailliert berichtet) in seinem Hause verwahrte: zu den Quer- und Wirrköpfen, den wieder aufzumöbelnden Börsianern, den Nymphomaninnen, den internierten 1848er Revolutionären. Ich behaupte, alle Vorgänge meines Hörspiels hätten sich, da dokumentarisch belegt, genau so abgespielt. Das Gegenteil muß mir erst jemand nachweisen." (Melchior Schedler)
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