Originalhörspiel

Autor/Autorin: Endre Vészi

Der Schuppen

übersetzt aus dem Ungarischen

Übersetzung: Barbara Frischmuth
Technische Realisierung: Anna Maria Tietze, Claudia Trojan

Regie: György Magos

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans Helmut DickowNyári, Ernö
    Ingeborg EngelmannFrau Nyári
    George Meyer-GollLaci, sein Sohn
    Anfried KrämerChefingenieur
    Edgar M. BöhlkeSöros, Arbeitskollege
    Andreas SzerdaZircz
    Wilfried ElsteKauderer
    Uwe KoschelSipos
    Joachim RegelienSchuch, Altwarenhändler
    Rosel ZechEsther
    Peer SchmidtKutas, ihr Gatte
    Helmut WoestmannCzibor, sein Kollege
    Eva GargGyöngyi, die Frau von Czibor

"Vierzig Jahre in der Fabrik. Bosse, Vorgesetzte, alle handverlesen. Aber der Mensch braucht mehr als ein paar freundliche Worte. Wer will schon während der Arbeit was besonderes von dir hören. Nur Routine. Der Geist bleibt unbeschäftigt. Jetzt fühle ich mich wie einer, der aus einem dunklen Zimmer ins Licht tritt. " Das Licht - Leitungsmast für Leitungsmast rückt es auf Ernö Nyáris bescheidenes Häuschen vor. Die Hühner, die etwas Geld abwarfen, sind schon verkauft. Denn der Tag ist nicht mehr fern, wo sich der armselige Stall in ein strahlendes Atelier verwandeln wird. Material ist übergenug angehäuft, Stoff in Fülle, Ernös Geist endlich Arbeit zu geben. Die kleinen Schnitzereien, das Vogellaute produzierende Musikkästchen - nur ein Vorspiel. Jetzt im Ruhestand, wird Ernö den Künstler, der er eigentlich ist, ans Licht treten lassen, seine bunten Träume in schimmernden Plexiglas-Fischen Gestalt werden lassen: auch in Fischen ist ein inneres Leuchten, ein Glanz, der von innen kommt. Die Frau, von Haushaltssorgen geplagt, der Sohn, der, frisch verheiratet, den Schuppen als Wohnraum nutzen möchte - sie verstehen ihn nicht, sie sind seiner "Erfindung", seines größten Kunstwerks nicht wert. Für eine Malerin, eine "verwandte Seele" hat er es geschaffen. Auch wenn deren seltsame Freunde ihn als kunstgewerblichen Kitschier verhöhnen - bunte Träume, noch zudem aus Plexiglas, sind kaum zerstörbar.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1984
  • Erstsendung: 19.03.1984 | 60'33

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?