ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Sieben Tage
Hörspiel nach dem Film "Reporter des Satans"
Vorlage: Reporter des Satans (Ace in the Hole) (Film, amerikanisch)
Komposition: Karl Sczuka
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Ingrid Begeré
Regie: Karl Peter Biltz
"Tausend Chinesen sterben den Hungertod - wen interessiert das schon? Aber ein einziger Mann in Todesgefahr - das, mein Junge, interessiert jeden!" Charles Tantum heißt der Mann, der diese Worte spricht. Er ist ein Reporter, den man in den Redaktionen seriöser Blätter ungern sieht. Alkohol und Weibergeschichten haben den einst gesuchten Journalisten immer tiefer sinken lassen. Jetzt ist er Redakteur an einer kleinen Provinzzeitung, nicht weit von der mexikanischen Grenze. In einer Höhle wird ein Mann verschüttet. Tantum erfährt davon als erster. Blitzschnell erfaßt er die Chance. Wenn es ihm gelingt, aus der Rettung des Verschütteten einen sensationellen Bericht, möglichst in Fortsetzungen, zu machen, dann ist für ihn die Rückkehr in den Bereich der großen Schlagzeilen, der großen Auflagen und der großen Sensationen gesichert. Obgleich der Verschüttete innerhalb von zehn Stunden gerettet werden könnte, läßt Tantum durch Bestechung die Rettungsarbeiten über sechs Tage hinaus in die Länge ziehen. Ein gigantischer Rettungsrummel entsteht vor dem Höhleneingang: die Vergnügungsindustrie etabliert sich neben dem Grab. Denn Tantums Rechnung, in die das Happy-End einkalkuliert war, geht nicht auf. Der Verschüttete stirbt. In dem Sensationsreporter Tantum wird ein Zug unserer Zeit Gestalt. Das Hörspiel geißelt in einer satirisch zugespitzten Fabel nicht nur die Fabrikanten der Sensationen, sondern auch ihre Konsumenten. Denn es gäbe keine Tantums, wenn es keine Tantum-Leser gäbe. Das Sensationsbedürfnis unserer Zeit wird schonungslos aufgezeigt.