ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Fragen des Yeti oder Die Lichtung
Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Birgit Schilling
Regieassistenz: Iris Voigt
Regie: Walter Adler
Hohes Gebirge, ewiger Schnee und eine Philosophenseilschaft - biwakierend, traversierend. Der Bergführer und seine Akademiker bewegen sich zielstrebig von einer Grenzsituation in ein Existenzial. Zwei Professoren sind schon abgegangen, den Haikus dichtenden Heidegger-Verehrer Suko aus Japan wird es in einer Wächte erwischen, nachdem Prof. Addamer das Seil gekappt hat. Mit der einzigen Frau der Seilschaft, Dr. Grewe-Samler, sind am Ende alle verlobt, was den herzwunden Tagebuchschreiber Jannot Schmidt ("ich fick dich noch") etwas bekümmert. Mr. Stryker, in der Kontinuität angelsächsischer Logiker, konterkariert das substantivisch verhakte Gerede der Seinsphilosophen. Schwer angeschlagen landet die Seilschaft schließlich in den Bambuskäfigen des Yeti, der auf Karteikarten "letzte" Fragen vorlegt. Alles in allem ein leicht-sinniges Spiel mit dem Schwer-Sinn, den der Meister von Meßkirch nun schon seit Jahrzehnten weltweit verbreitet.
Ingomar von Kieseritzky, geboren 1944 in Dresden, lebt seit 1971 als freier Schriftsteller in Berlin. Romane und zahlreiche Hörspiele, zuletzt "Aktenlos oder Der Hamste r im Laufrad" (1993) und "Das Fleisch, Nabelpforten und andere Abnormitäten oder Leben vor dem Tode"(1993).