ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Helmuts Brief
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Roland Seiler, Regine Schneider
Regieassistenz: Ulrich Lampen
Regie: Urs Widmer
Wenn in einem Hörspiel von Urs Widmer ein Mann namens Helmut auftaucht, dann ist er entweder ein verliebter Komponist ("Die schreckliche Verwirrung des Giuseppe Verdi", 1974) oder ein verliebter Schriftsteller ("Das gelöschte Band", 1991) oder einfach nur verliebt, wie in seinem neuen Hörspiel "Helmuts Brief". Das Objekt der allesverzehrenden Liebe ist die blonde, sommersprossige Lufthansa-Stewardeß Maria, bis sie eines Tages einfach aus Helmuts Leben verschwindet und fortan unerreichbar ist, auch für seinen glühenden Liebesbrief. Unerreichbar, wenn es Franz nicht gäbe, den "Freund", der Maria gerne für sich gehabt hätte und der nun, nachdem er Helmuts Brief heimlich gelesen hat, aufbricht, sie zu suchen. Die Spur ist eine Melodie, die ihn, wie auf einem Leitstrahl, mit dem Flug LH 899 nach Sidney trägt; derselbe Flug führte Maria ihrem Schicksal zu: einen Meter fünfzig groß, über und über grau, mit Lippen wie Autoreifen, John Akwerkepenty, ein Aboriginal in Nosucks irgendwo in Australiens Wüsten. - Frauen sind so. Für Männer zum Verrücktwerden.