Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Carl Einstein

Die Dilettanten des Wunders oder Die billige Erstarrnis

Vorlage: Bebuquin oder die Dilletanten des Wunders (Roman)
Bearbeitung (Wort): Gisela Lerch, Thomas Woelk
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Anne Effertz-Arnal
Regieassistenz: Annette Kurth

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinrich GiskesBebuquin
    Hannelore HogerEuphemia
    Ottfried FischerBöhm
    Friedrich-Karl PraetoriusHeinrich Lippenknabe
    Michael KönigKommentator
    Günter LampeBonze
    Norman MattKind
    Rotraut RiegerBuffetdame (Chor)
    Barbara HintzenFredegonde Perlenblick
    Gisela Saur-KontarskyEhefrau (Chor)
    Manfred Georg HerrmannEhemann (Chor)
    Jochen KolendaKellner/Fremder
    Lothar OstermannArbeiter
    Brigitte WanningerFrauenstimme

Carl Einstein (1885-1940) studierte von 1904-1908 Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte in Berlin. Gleichzeitig mit Einsteins Studien zur modernen Kunst entstand sein Roman "Bebuquin oder Die Dilletanten des Wunders", in dem er seine Vorstellung der "absoluten Prosa" ausformulierte. Dieser avantgardistische Roman lebt außerdem von der von Flaubert, Baudelaire und Swinburne vorgeformten Idee des "Snob". Ab 1912 arbeitete Einstein an den "Weißen Blättern" und "Die Aktion" mit. Von diesen Veröffentlichungen gehen entscheidende Einflüsse auf die deutsche expressionistische Prosa aus. Zu Einsteins Kreis während des 1. Weltkriegs gehörten u. a. Gottfried Benn und Carl Sternheim. Intensive Beschäftigung mit afrikanischer und ostasiatischer Kunst. 1936 nahm er auf republikanischer Seite am spanischen Bürgerkrieg teil, 1940 wurde Einstein in Bordeaux interniert und beging Selbstmord beim Einmarsch der deutschen Truppen. Diese Hörspieladaption von Carl Einsteins Anti-Roman "Bebuquin oder Die Dilletanten des Wunders", der mit so unterschiedlichen Klassifizierungen wie "surreale Burleske", "expressionistische Roman-Groteske", "absolute Poesie", "Vorwegnahme des Dadaismus und des Surrealismus" bezeichnet wurde, hat keine nacherzählbare Handlung, sondern konzentriert sich auf dialogisch aufbereitete Theoreme. Die Figuren des Stücks entsprechen Grotesk-Typen des expressionistischen Theaters. Bebuquin ist auf der Suche nach jenem im Hörspieltitel genannten Wunder; das Phantastische (Dionysische) soll sich als wirklichkeitsmächtiger erweisen als die mathematisch-naturwissenschaftliche Rationalität (Apollinische). Der Irrationalität des Todes könnten nur Denk- und Sinneswahrnehmungen des Surrealen, Absurden, Phantastischen angemessen antworten: "Meine Herren, die Intelligenz und Phantasie der Leute hat sich darin zu zeigen, daß man den Blitz einfängt. Ich versichere Sie, ich zum Beispiel lebe nur, weil ich mich mir suggeriere, in Wirklichkeit bin ich tot."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1987
  • Erstsendung: 27.01.1987 | 54'20

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