ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Brock
Komposition: Alfons Nawacki
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Angela Mattler
Regie: Hans Gerd Krogmann
"Brock, der Versicherungsangestellte, Brock, der Künstler, der Dichter, Brock, der Kotzbrocken. Aber ist das nicht ein vielversprechendes künstlerisches Projekt, diesen ganzen Versicherungs- und Rückversicherungskosmos als ein Modell unserer Welt zu beschreiben? Nur, wie soll man ein Kunstwerk produzieren, wenn einem schon beim Hinschauen speiübel wird. Brock kotzt sein Kunstwerk in heimlichen Telefon- und Kneipengesprächen aus sich heraus: eine Mischung aus Gehässigkeit, Selbsthaß, Zynismus und Verzweiflung. Je mehr er sich in sein Kunstprojekt, von dem bislang noch niemand eine Zeile gesehen hat, hineinsteigert, um so größer wird allerdings die Kluft zu seiner Umgebung. Daß daher Brocks Karriere und Lebensweg auf eine kleine Katastrophe hinausläuft, liegt auf der Hand. Man muß sich deshalb fragen, ob es für ihn oder gegen seine neuen Arbeitgeber spricht, wenn der zynische Sprüchemacher Brock am Ende doch noch sein prominentes Wirkfeld findet."
(Der Autor) Edgar Piel, 1946 in Köln geboren, promovierter Philosoph, arbeitet als wissenschaftlicher Angestellter an einem MeinungsforschungsInstitut. Er veröffentlichte Bücher über moderne Literatur, u.a. über das Werk von Elias Canetti, und über sozialphilosophische Probleme. Zuletzt erschien von ihm "Im Geflecht der kleinen Netze. Vom Deutschen Rückzug ins Private".