ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Gert Hofmann

Unser Schlachthof


Technische Realisierung: Günter Beckmann, Christine Berger, Waltraud Pyka

Regieassistenz: Waltraud Heise


Regie: Hans Lietzau

Der abgeteilte Raum eines Schlachthofes - eine Viehwaage, eine Kälberbank, Fleischhaken an der Zementwand, davor ein Klavier. Diese gespenstische Szenerie, in der sich Klaviertöne unter das Gebrüll von Schlachtvieh mischen, ist gegen Ende des letzten Krieges zum Refugium für eine Klavierlehrerin mit ihren beiden Schülern geworden. Die alte Musikschule ist inzwischen Lazarett, und so steigen Peter und Edgar über Trümmer hinweg, unter denen noch Tote begraben liegen, zu ihrem Klavierunterricht. Unbeirrt Iäßt die Lehrerin die beiden anspielen gegen die Geräusche des "draußen" und den Geruch des Todes. "Was draußen vor unserer Tür geschieht, geht uns hier drinnen nichts an". Nur ab und zu öffnet der Schlächter ungebeten die Schiebetür. Er gesteht, daß nicht nur er, auch sein Vieh, bevor er es zum Schlachten führe, von der Musik eigenartig angerührt werde. Am Ende wird auch der Schlachthof geschlossen, der Schlächter verabschiedet sich, Deutschland ist erobert. Der "Instrumentenstümper" Peter erhält weiterhin Unterricht, der begabte Edgar nimmt im Kesselraum jener Fabrik, die Peters Familie gehört, den Arbeitsplatz seines gefallenen Vaters ein. Die " Normalität", eine während des Krieges gegen die blutige Realität nur mühsam bewahrte Fiktion, kehrt zurück. Eine Fortsetzung dieser Geschichte erzählt Gert Hofmanns Hörspiel "Peter und Edgar und der Wolf".

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Carla-Maria HagenDie Lehrerin
Ulrich MatschossDer Schlächter
Gerhard MeisterEdgar
Jan PlewkaPeter


Der Regisseur Hans Lietzau in den 1950er Jahren | © picture alliance/Siegfried Pilz

Der Regisseur Hans Lietzau in den 1950er Jahren | © picture alliance/Siegfried Pilz

Der Regisseur Hans Lietzau in den 1950er Jahren
© picture alliance/Siegfried PilzDer Regisseur Hans Lietzau in den 1950er Jahren
© picture alliance/Siegfried Pilz



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk / RIAS Berlin 1984

Erstsendung: 15.03.1984 | 51'30

Darstellung: