ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Variando (Veränderungen)
Übersetzung: Daniele Dell'Agli
Technische Realisierung: Johannes Kutzner, Susi Dreyer, Ursula Jestrzembski
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Heinz Hostnig
Der Autor zählt zu den wenigen Experimentatoren des italienischen Hörspiels. Der Titel seines Spiels könnte im Deutschen etwas steif lauten: "Variierend - in der gegebenen Ordnung". Aus einer Reihe von Wörtern, die in der italienischen Sprache alle mit M beginnen, läßt Ruffini kurze dramatische Passagen entstehen, die mehr und mehr in einen inneren Zusammenhang miteinander treten. Auf dem Wege über literarische Zitate und dadurch assoziativ bereichert, dringen sie in der Reihenfolge von memoria (Erinnerung), mare (Meer), maschera (Maske), mattina (Morgen) bis hin zu morire (Sterben) in Dialogsplitter ein, die einen Mann, eine Frau, drei Fischer, ein altes Paar und etliche Erzählstimmen als Handelnde aufweisen. Ohne die chronologische Abfolge eines Ereignisses entstehen zu lassen, kristallisiert sich am Ende eine Zeitungsnotiz heraus: eine Geschichte, die der herkömmlichen dramaturgischen Struktur entgeht, ohne jedoch in einem reinen Formexperiment steckenzubleiben. Das Stück will durch Irritation Aufmerksamkeit freisetzen für Akustisches und für das Wort als Laut und autonomen Bedeutungsträger. "Was in der Ordnung der Sprache ist, ist in der Ordnung der Dinge", läßt Ruffini die junge Frau im Stück sagen.