ARD-Hörspieldatenbank
Öffentliche Veranstaltung
Minna von Barnhelm (Theatermitschnitt)
Vorlage: Minna von Barnhelm (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Friedrich Luft
Kommentar: Friedrich Luft
Technische Realisierung: Kaste, Ursula Beth
Regie: Willi Schmidt
Major Tellheim, ein abgedankter kriegsversehrter Offizier, ist von dem geldgierigen Gastwirt, der vermutet, daß bei ihm nicht mehr viel zu holen ist, kurzerhand umquartiert worden. Eine zugereiste Dame, auf deren Bekanntschaft der Gekränkte keinen Wert legt, bewohnt jetzt sein Zimmer. Tellheim kann nicht ahnen, daß es sich bei dieser "Unbekannten" um seine geliebte Minna handelt, die er während des Feldzuges auf den Gütern ihres Oheims kennengelernt hat. Noch weniger kann er jedoch vermuten, daß der Ring, den er seinem getreuen Bedienten zum Versetzen übergibt, ausgerechnet in die Hände dieses prächtigen Mädchens gerät. Das dennoch unvermeidliche Zusammentreffen wird um so peinlicher, da der Major als "verarmter Invalide", der in seiner Ehre gekränkt ist, eine Verbindung mit Minna nicht verantworten zu können glaubt. So muß die Erstaunte erst alle Register echt-weiblicher Überredungs- und Schauspielkunst ziehen, bevor es dem Major wie Schuppen von den Augen fällt. In ihrem Kampf gegen übertriebenes Ehrgefühl wird sie von ihrem reizenden Kammerkätzchen Franziska unterstützt, die ebenfalls manchen Strauß mit der "Sturheit des Militärs" auszufechten hat. Der "französischen Manier" seiner Zeit, die Lessing in der ergötzlichen Gestalt des Riccaut karikierte, stellte er mit seiner "Minna" ein typisch deutsches Lustspiel gegenüber. (Pressetext der SDR-Fassung von 1951) Bei der Sendereihe "Wir gehen ins Theater", später auch "Mit dem Rias ins Theater", handelt es sich um Mitschnitte von Theateraufführungen, die von Friedrich Luft auf eine durchschnittliche Sendezeit von 60 Minuten gekürzt wurden. Er leitet in die Handlung ein, verbindet die einzelnen Ausschnitte mit erklärenden Texten und kommentiert Handlungsmomente, die rein akustisch nicht deutlich werden.