Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Emile Zola

Die Concertina

Vorlage: Thérèse Raquin (Roman, französisch)
Bearbeitung (Wort): Max Gundermann
Komposition: Olaf Bienert
Technische Realisierung: Klaus Kiehn

Regie: Peter Thomas

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Roma BahnFrau Raquin
    Herbert StaskiewiczCamille
    Gisela TroweThérèse, Camille Frau
    Horst NiendorfLaurent Gavard, Camilles Freund
    Herbert WeissbachOlivier Michaud
    Renée StobrawaSusanne, seine Frau
    Hans HaldenGrivet
    Ellen IsentaFrau Verceil
    Wolfgang ConradiBeamter
    Werner BöhmConcertina

Die alte Frau Raquin führt einen Kramladen, Thérèse hat sie als Waisenkind zu sich genommen, später mit ihrem ewig kränkelnden Sohn Camille verheiratet. Eine Vernunftehe also. Da bricht in diese abgezirkelte Bürgerlichkeit der seelische Aufruhr. Laurent, Freund der Familie und Gefährte abendlicher Hauskonzerte, entfacht ein hell loderndes Feuer. Er und Thérèse - das drängt und stürmt und krallt sich zusammen und kann voneinander nicht mehr lassen. Noch können sie mit aller Mühe den Liebesrausch vor Dritten verbergen. Aber der Weg wäre erst frei, wenn Camille weggeräumt wäre. Und da die beiden von dämonischer Liebe Besessenen kein Ethos haben und keine Hemmungen, flüchten sie wie selbstverständlich in Lüge und Betrug, geben sich ihren Trieben hin und morden schließlich - kaltblütig und klug. Es ist alles so fein erdacht und eingefädelt. Man wird sie und ihre Tat niemals wirlich erkennen. Aber der tote Camille steht auf und ist zwischen ihnen. Es gibt Streit und Bosheit. Die vom Schlaganfall der Sprache beraubte Frau Raquin hört und sieht die ganze Wucht des Verhängnisses. Könnte ein neuer Schock sie nicht doch wieder zum Sprechen bringen? Wehe, wenn die stumme Alte das eine enthüllende Wort formen würde! Aus den kaltblütigen Tätern werden plötzlich Menschen, deren Nerven nicht mehr zur Ruhe kommen. Sie widerstehen der drohenden Anklage nicht und flüchten voller Angst und Schmach nun selber in den Tod. Obwohl ihr gemeinsamer Mord an Camille unentdeckt blieb, werden sie durch ihre Tat vernichtet - folgerichtig und unerbittlich.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • RIAS Berlin 1955
  • Erstsendung: 22.02.1956 | RIAS 1 | 60'55

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