ARD-Hörspieldatenbank
Öffentliche Veranstaltung
Franz von Schönthan, Paul von Schönthan
Der Raub der Sabinerinnen (Theatermitschnitt)
Vorlage: Der Raub der Sabinerinnen (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Friedrich Luft
Technische Realisierung: Gerhard Kossel, Gerti Seifert
Regie: Willi Sämann, Hanns Korngiebel
Hier wird das reibungslos funktionierende Perpetuum mobile der schwankhaften Mißverständnisse und Verwechslungen in Gang gesetzt durch die Aufführung der Römertragödie "Der Raub der Sabinerinnen", die ein zerstreuter, stets mit finanziellen und häuslichen Sorgen kämpfender Gymnasialprofessor als Student verbrochen hat. Der allen Situationen schlagfertig gewachsene Schmierentheaterdirektor Striese entlockt den Geniestreich dem sich zunächst kokett sträubenden Autor und bereitet seine Aufführung vor. Das Glück der verspäteten Autorschaft wird freilich durch die unerwartet aus dem Urlaub zurückkehrende xanthippenhafte Gattin bedroht. Heimlichtuerei und blamable Entlarvung, Liebesleid und -lust, Eheglück und Ehekrisen häkeln fleißig am trivialen Komplikationsmuster. Als das von Striese recht frei bearbeitete Stück schon im zweiten Akt mit einem Skandal zu enden scheint und die kleinbürgerlich verfilzten ehelichen Bande zu zerreißen drohen, garantiert das geistesgegenwärtige Eingreifen der nie auftretenden, aber unsichtbar mitagierenden Frau Direktor Striese das Happy-End: Sie setzt den gefährdeten Theaterabend mit Adolf L'Arronges unfehlbarem Repertoirestück "Hasemanns Töchter" fort, und der geborgte Erfolg vereint alle Beteiligten in schönster Harmonie. (Aus Kindlers Neuem Literaturlexikon)