ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Günter Eich

Träume


Komposition: Hermann Heiß


Regie: Irmfried Wilimzig

Der Autor, mit dessen lyrischen Werken sich die Literaturkritik bereits beschäftigt und der zu den hoffnungsvollsten Dichtern der Gegenwart zählt, hatte mit seinem Hörspiel "Die gekaufte Prüfung" großen Erfolg. So bekam er vom NWDR einen weiteren Auftrag. Statt eines erwarteten ähnlich realistischen Stückes aber entstand diesmal ein ungewöhnliches, visionäres Werk aus seiner Feder, das hohe Ansprüche an den Hörer stellt und vielmehr der Sammlung als der zerstreuenden Unterhaltung dient. Verlegung auf eine nächtliche Sendezeit war jedoch programmtechnisch nicht möglich. Bei Eichs "Träumen" handelt es sich nicht um jene luftigen und flüchtigen Bilder einer regen Phantasie. Die düsteren Visionen des Autors haben ihren tieferen Ursprung in dem Unterbewußtsein der Menschen unserer Tage, das von lauernder Lebensangst und Existenzunsicherheit erfüllt ist. Schon dramaturgisch geht Eich einen nicht alltäglichen Weg. Dem eigentlichen Spiel geht ein Vorwort im Stile von Zeitungsnachrichten voran. Dann folgen die fünf Träume. Jeder endet mit einem Gedicht. In diesen Träumen spiegelt sich die Angst vor der Entwertung des menschlichen Lebens, die Furcht vor Deportation und Gefangenschaft und die Erkenntnis einer immer mehr um sich greifenden Hohlheit des Weltgefüges. Die dumpfe Atmosphäre der Angst findet ihren künstlerischen Ausdruck in Geräuschen, die drohend im Hintergrund der Dialoge stehen.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Thomas Fabian
Lieselotte Bettin
Emmy Graetz
Ruth Hellberg
Fritz Saalfeld
Hans Kautz


Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren. | ©dpa

Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren. | ©dpa

Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren.
©dpaGünter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren.
©dpa



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1951

Erstsendung: 13.11.1951 | 58'50

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