ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Raskolnikow
Vorlage: Schuld und Sühne (Преступление и наказание Prestuplenije i nakasanije) (Roman, russisch)
Bearbeitung (Wort): Karl Heinz Rabe
Regie: Kurt Strehlen
Der Petersburger Student Rodion Romanowitsch Raskolnikoff beraubt eine Pfandleiherin und deren Schwester. Danach erschlägt er beide. Nach dem Mord stellt sich Raskolnikoff die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht. Wenn es keinen Gott gibt, dann ist der Mensch nur seinem Gewissen verantwortlich, glaubt er. Die Dirne Ssonjia rät ihm, sich dem Gericht zu stellen. Er befolgt ihren Rat und setzt sich mit dem Richter auseinander. Diesem erklärt er, daß nicht alle Menschen gleich sind, daß es gewöhnliche und außergewöhnliche gibt und daß die Mittel, deren sich die Menschen bedienen, um an ihr Ziel zu gelangen, ebenfalls unterschiedlich sind. So habe auch Napoleon seinen Ruhm nur erringen können, weil Hunderttausende für ihn auf dem Schlachtfeld starben. Also schlummere auch in ihm ein Napoleon. Obgleich Raskolnikoff den Mord einwandfrei begründet, ist er davon überzeugt, daß er nicht zu den außergewöhnlichen, sondern nur zu den gewöhnlichen Menschen zählt und daher Schuld auf sich geladen hat. Ssonjia hält trotzdem zu Raskolnikoff. Sie beginnt mit ihm in Sibirien ein neues Leben (s. Kindlers Literaturlexikon).