ARD-Hörspieldatenbank
Essay
Nun senden sie wieder
Deutsche Hörspiele 1940-1950
Redaktion: Christoph Lindenmeyer
Technische Realisierung: Peter Lübke
Regieassistenz: Bernhard Jugel, Holger Buck
Regie: Wolfram Wessels
Die Sendepause war kurz im Jahr 1945, als der Großdeutsche Rundfunk seinen Betrieb einstellen mußte, weil der Krieg verloren war und nun die Siegermächte das Sagen hatten. Nach wenigen Stunden, Tagen, manchmal nach ein paar Wochen nahmen die Sender in den Besatzungszonen von Hamburg bis München, von Köln bis Berlin wieder ihren Betrieb auf, und sei es aus Baracken oder über provisorische fahrbare Sender. Unter alliierter Kontrolle zwar, jedoch mit deutschen Mitarbeitern, politisch unbelasteten, neuen. Denn ein Neuanfang mußte gewagt werden. Auch im Hörspiel. Eine Stunde Null. Eine Stunde Null, die man hören sollte. Doch sie hatte ihre Vorgeschichte: in den Autoren, den Dramaturgen und Regisseuren, den ästhetischen Konzepten. Schließlich gab es auch davor schon Hörspiele in Deutschland. Wolfram Wessels fragt in seinem Essay nach dieser Vorgeschichte und dem, was auf sie folgte, fragt nach dem Bruch und der Kontinuität in der Rundfunk- und Hörspielgeschichte der vierziger Jahre. Es ist der Versuch eines akustischen Porträts des Jahrzehnts, das mit einem heißen Krieg begann und mit einem kalten endete und in dessen Mitte die Stunde Null lag.