ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Monolog
Rudolf Zwei
Hörspiel-Monodram für Stimme und Violoncello
Komposition: Michael Stegemann
Technische Realisierung: Rudi Stückrath, Werner Jäger
Regieassistenz: Susanne Krings
Regie: Norbert Schaeffer
Kaiser Rudolf der Zweite sitzt vor seinem alchimistischen Experiment. Doch wieder mißlingt es, denn die Kette der Überlieferung ist zerbrochen, der Name, das Wort verlorengegangen. Seit neun Jahren versucht er die "chymische Hochzeit" herbeizuführen. Da hat er eine Erscheinung. Anfangs ängstigt sie ihn, doch allmählich faßt er Vertrauen und offenbart sich ihr. Rudolf hat seine Rolle im politischen Gerangel voll und ganz durchschaut und ist von der unstillbaren Sehnsucht nach Selbstverwandlung durch die Alchimie erfüllt. Gemeinsam beschwören er und die musikalische Erscheinung die dreimal dreizehn Namen. Aber auch dieses neue Bemühen bleibt vergebens. Das eine fehlende Wort bleibt weiter verloren. Vielleicht ist es ein Klang, vielleicht ist es gar die Stille zwischen den Tönen. Rudolf jedenfalls entzündet das Feuer von neuem.
Michael Stegemann, geboren 1956 in Osnabrück, Studium in Paris, ist promovierter Musikwissenschaftler. Für den WDR hat er inzwischen drei Hörspiele geschrieben, die alle im Bereich der Musik angesiedelt sind, zuletzt "Das Geheimnis der 'Ultima'" (1992).