Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Rolf Schneider
Ahornstraße 12
Technische Realisierung: Holger König, Steffen Brosig
Regie: Barbara Plensat
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gudrun Ritter Margarete Scheibner Günter Zschäckel Herbert Scheibner Irm Hermann Helene Schafranek Hans Teuscher Friedrich Schafranek Peter Fricke Dr. Carl-A. von Behr Gerd Grasse Ernst Müller-Grätz Hans Knötzsch Eberhard Landowsky Käthe Reichel Elisabeth Meistermann Wolf Goette Dr. med. Meistermann Ingo Hülsmann Dominik J. Foerster Regina Jeske Gisela Scheithauer Klaus Glowalla Walter Braun Lutz Moik Salman Selig Frank Sieckel Hans G. Reich Silke Nagler Reporterin Frank Wacker Urs Künzli Anna Moik-Stötzer Dr. Renate Polatschek Rüdiger Joswig Sprecher bei "Hentjen und Brauer" Dieter Bellmann Sprecher im Amt für Wirtschaftsförderung Christian Brückner Sprecher Reinhard Straube Sprecher bei der Tageszeitung "Freiheit"
"Das Dach muß neu gedeckt werden. Die Fenster zum Westen hin sind ... morsch, es regnet herein ... man bekommt keine Handwerker und dann noch das Geld , das es alles kostet!" Die Villa in der Ahornstraße 12 ist im Juni 1989 nicht immer Grund zur Freude für Margarete und Herbert Scheibner. Als dann gar die Heizung versagt, bittet Margarete die Schwester in Dortmund, die Erhaltung des gemeinsamen Elternhauses mit Westgeld und GENEX zu unterstützen. Doch Helene Schafranek lehnt mit dem Hinweis, sie habe nach ihrer Ausreise 1975 auf alle Ansprüche bezüglich des Grundstückes verzichtet, jede Verantwortung für Zustand und Erhalt des Hauses ab. Die Wende sorgt schnell für eine radikale Meinungsänderung. Ein Anwalt wird eingeschaltet, der Rechtsanspruch auf Mitbesitz eingeklagt. Und es bleibt nicht bei diesem einen: 1938 wurde die Villa zwangsweise arisiert, der angeblich einzige Nachkomme des damaligen Besitzers Heinrich Abramowitsch besteht nun auf Restitution. Bevor dieser Anspruch noch entschieden ist, gehen die Besitz- und Verfügungsrechte an eine Düsseldorfer Immobilienfirma. Währenddessen meldet sich aus London der Sohn Abramowitschs als ausschließlicher Erbe des Vermögens. Die Scheibners geraten vollends in den Hintergrund, als der VEB Feinelektronik, dem sie einen Teil des Grundstückes verkauft hatten, reprivatisiert wird und das Grundstück an den dubiosen Schweizer Investor Künzli verkauft wird. Landrat Landowski verdient bei diesem Geschäft nicht schlecht. In Düsseldorf war man inzwischen nicht untätig und hat nun auch die Altansprüche des Abramowitsch-Sohnes erworben, so daß der sogenannte Immobilienfond sich nunmehr als Alleinbesitzer des Grundstückes betrachtet. Auf den Fuß folgt die Kündigung der Scheibners bis Ende Dezember 1991. Am 15. Dezember brennt das Haus Ahornstraße 12 bis auf die Grundmauern nieder.
Produktions- und Sendedaten
- Mitteldeutscher Rundfunk 1994
- Erstsendung: 20.08.1994 | MDR KULTUR | 23:05 Uhr | 50'17