ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Die Betsingmesse
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Günter Heß, Uta von Reeken
Regieassistenz: Irene Schuck
Regie: Otto Düben
Eine Radiosendung der "Messe in emoll für Soli, Chor und Orchester" von Laura MüllerKreil wird für Linde und ihren Sohn Hans zum auslösenden Moment, sich an die Umstände der Entstehung dieser Komposition zu erinnern. Die Erinnerung führt sie zurück in die Nachkriegszeit in Deutschland, kurz vor der Währungsreform... Laura, die trotz ihres Herzleidens noch sehr vitale 70jährige Komponistin mit Nazi-Vergangenheit, ist aus einem Altersheim zu ihrer Familie zurückgezogen. Aber das Zusammenleben gestaltet sich schwierig. Da ist der Schwiegersohn, ein stellungsloser Lehrer, der auf seine Entnazifizierung wartet - die Tochter Linde, die sich mit Kinderproblemen, der ständigen Lebensmittelknappheit und den im Haus einquartierten Flüchtlingen herumschlagen muß - der Bruder Bruno, ein Arzt ohne Praxis, bei dem Schwarzmarkthändler und Pfarrer einträchtig verkehren... Und da ist vor allem Lauras eigenes Hoffen und Bangen, ob ihr zuletzt entstandenes Werk, die Betsingmesse, wohl noch seine Uraufführung erleben wird. Hilde Lermann hat mit diesem Hörspiel das sensible und authentische Porträt einer Familie und einer schwierigen Zeit zwischen Zerstörung und Neuanfang geschaffen.