Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Marcel Pagnol
Judas
Vorlage: Judas (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Walter Haug
Redaktion: Michael Peter
Technische Realisierung: Hans Scheck, Gerda Koch
Regie: Michael Peter
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Thomas Holtzmann Simon Markus Boysen Judas Michael Harles Ozias Stefan Born Zabulon Tobias Lelle Ruben Doris Schade Mutter Joachim Höppner Thaddäus Gundula Rapsch Rebekka Wolfgang Büttner Der Alte Reinhard Glemnitz Pontius Pilatus Michael Mendl Centurio Jochen Striebeck Decurio Rudolf Wessely Kaiphas Gerd Anthoff Johannes Mogens von Gadow Petrus Alois Maria Giani Andreas Stefan Bastian Nathanael Alexander Malachovsky Priester Hans Peder Hermansen
Fast zweitausend Jahre galt der Verräter Judas als ein Schurke ohne Gleichen, bis man aus neuerem Geschichts- und Religionsverständnis heraus anfing, in ihm eine tragische Figur zu sehen, einen gläubigen Juden, der sich als Werkzeug seines grausamen Gottes sah. So auch der Jesus bis zu seinem Selbstmord unzweifelhaft liebende Jünger Judas bei Marcel Pagnol: Am Vorabend des Passahfestes zu den Seinen, armen Weinbauern, heimgekehrt, muß er sich verstecken. Römische Soldaten fahndeten schon auf Befehl des Pontius Pilatus nach Jesus und seinen Anhängern, die der Hohe Rat als Rebellen und Gotteslästerer denunziert hat. Judas Vater rät ihm, das Versteck des Jesus preiszugeben, der Centurio billige ihm dann Straffreiheit zu. Doch Judas will davon nichts wissen, sondern macht sich auf den Weg nach Jerusalem, um mit Jesus gemeinsam das Osterfest zu feiern. Jesus sagt dort vor allen anderen zu ihm, daß er, Judas, es sein wird, der ihn verrät, damit sich das Los des Messias erfüllt wird wie es in der Schrift steht. Judas flieht voller Verzweiflung in sein Dorf zurück und bittet dort einen Alten um Rat. Der verweist ihn auf den Propheten Jesaia, der verkündete "Wenn er der Messias ist,was hat er dann zu fürchten? Wenn Du für ihn fürchtest, beweist das, daß du nicht an ihn glaubst". Judas nimmt die schwere Schuld des Verrats auf sich, weil er glaubt.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1988
- Erstsendung: 31.03.1988 | 73'55