Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Melchior Schedler
Die vorletzten Dinge
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Peter Kretschmann, Ursula Jestrzembski, Birgit Gall
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Otto Düben
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gerd Baltus Er Hannelore Hoger Sie Ulrich Wildgruber Grabredner Christa Berndl Alexander May Douglas Welbat Günther Dockerill Heidi Schaffrath Carolin van Bergen Traudl Sperber Donata Höffer Cornelia Schramm Marianne Bernhard
Was wissen wir denn schon von den letzten Dingen? - "Unser Wissen ist Stückwerk und unsere Ahnungen sind Stückwerk" antwortet der Apostel Paulus, und so begnügt sich Melchior Schedler damit, uns von den vorletzten Dingen zu berichten. Eine Frau ist gestorben, eine Pastorin, die skandalöserweise Selbstmord begangen hat. Aber so wie sie sich entschieden hat, den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu bestimmen, hat sie sich in den Kopf gesetzt, auch noch nach ihrem Ende keineswegs zu verstummen. Und das ist gut so. Denn wie sollte es sonst weitergehen mit ihrem arbeitslosen Lebensgefährten, der nun die Trauerfeierlichkeiten am Hals hat und den stehengebliebenen Abwasch, die lästigen Verwandten und den Auszug aus der Dienstwohnung? Fünf Tage lang dirigiert sie ihn durch das Chaos und entwirft ihm schließlich einen Rasterplan für seine Zukunft. Als aber der störrisch Trauernde darauf nicht eingeht, das Weiterleben gar verweigert, verstummt die Stimme der Pastorin - ob aus Gekränktheit oder taktischem Kalkül, das sei dahingestellt - und meldet sich erst wieder, als der Freund bereit ist, sich, wie wir alle, den vorvorletzten Dingen wieder zuzuwenden. Er wird Betreiber einer Würstchenbude. Sein Magen knurrt, die Erde hat ihn wieder. (Historischer Pressetext)
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1988
- Erstsendung: 03.02.1988 | 59'04