ARD-Hörspieldatenbank


Hörspiel
Inwendig - Labyrinthgeschichte für Fortgeschrittene
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Brigitta Eggert
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Rosenhauer
Das Hörspiel "Inwendig" präsentiert eine äußerst "verwickelte Geschichte": die Geschichte des Labyrinths. Der, der sie erzählt, nennt sich Theo und gibt sich später als Theseus zu erkennen, jener Theseus allerdings, dem es nicht gelungen war einen Ausweg aus dem Labyrinth zu finden. Den Mythos vom Ariadnefaden verweist er in den Bereich der Legende, denn gerade der Weg, den der Ariadnefaden wies, hat sich im Laufe der Geschichte als ein Labyrinth ganz eigener Art erwiesen, als vermeintlicher Ausweg, der keinen anderen Weg mehr zuließ als "ewig fortzuschreiten, immer in dem Bewußtsein, es ginge hinaus." Aus der Geschichte des Labyrinths wird so das Sinnbild von Geschichte überhaupt. Die Sprache seiner Wände ist beredt. Schritte hallen und Geisterstimmen repetieren die durch Jahrhunderte weitergetragenen Sehnsüchte nach Freiheit, nach Glück, jene eben nicht zum Ziel gelangten Wünsche. Der Glaube an die Existenz dem sprichwörtlich gewordenen Ariadnefadens ist erschüttert, und so gibt am Ende der Untertitel dem Hörspiels "Labyrinthgeschichte für Fortgeschrittene" auch eine feingesponnene Ironie preis.